Dienstag, 26. März 2013

3.IUI, jetzt verschwinde einfach aus meinem Leben!

Gestern saßen wir gerade zusammen am Tisch und diskutierten, wer von uns beiden in der Klinik anruft, da klingelte das Telefon - die Klinik! Wir starrten uns noch verwirrt an, denn die rufen von sich aus eigentlich nicht an, dann ging ich schnell ran. Schwester S. meldete sich und sagte: "Hallo Frau Vogelsang, Sie waren ja heute morgen zum Testen bei uns und ich soll Ihnen nun von Frau Doktor etwas ausrichten, also, äh, am besten lese ich Ihnen das mal vor, Ihr HcG ....." Mein Herz sackte nun endgültig in die Kniekehlen ab und es schoss mir durch den Kopf: Es hat geklappt, es hat dieses Mal geklappt! Schließlich haben die sonst nie bei uns angerufen. Und bisher kannte ich nur die Aussage: "Tut mir leid, aber es hat leider nicht geklappt!", also musste es dieses Mal geklappt haben, wenn dieser Satz nicht kommt - dachte ich in meinem verwirrten Kopf dummerweise. Eine dritte Variante - daran habe ich gar nicht gedacht, das sowas kommen könnte!

In meinem Post gestern kam es vielleicht bei einigen so rüber, dass ich mir wegen dem HcG von 2 noch Hoffnungen mache, eventuell doch schwanger zu sein. Aber da kann ich alle beruhigen, diese falschen Hoffnungen mache ich mir DEFINITIV nicht - keine Sorge. Ich weiß, dass ich nicht schwanger bin und Utrogestan habe ich gestern abgesetzt. Der Wert war schließlich eindeutig. Aber bei den ersten beiden Versuchen war mein HcG-Wert anscheinend immer unter 0,1, denn da musste ich nie zum erneuten Bluttest. Vom Kopf her gehe ich eigentlich auch davon aus, dass es keine Eiliterschwangerschaft ist, weil der Wert mit 2 ja  nun wirklich nur sehr gering ist, aber ganz ausgeschlossen werden kann es halt auch nicht, deshalb muss ich nächste Woche vorsichtshalber noch einmal zum Bluttest, um wirklich sicher zu gehen, dass dort nichts falsch läuft. Und solange ich nicht Entwarnung habe, kann ich nicht richtig zur Ruhe kommen. Dabei möchte ich einfach nur, dass dieser Versuch nun endgültig vorbei ist, damit ich komplett damit abschließen kann.

Die Tabletten gegen eine Schilddrüsenunterfunktion soll ich übrigens erst mal weiter nehmen.

Nachdem wir gestern erfahren haben, dass es wieder nicht geklappt hat und nach der ersten Heulrunde von mir, sind wir dann noch unterwegs gewesen. Johannes musste noch arbetstechnisch was erledigen und da bin ich mit gefahren. Eigentlich war mir lieber danach, gar nichts zu machen und mich unter der Decke zu verkriechen, aber da schien es mir doch verlockender, nicht alleine zu bleiben. Also sind wir los und erst ging es mir auch noch relativ gut. Ich muss das Ergebnis nun einmal so akzeptieren, zu ändern ist es eh  nicht. Wir sind dann noch in einem Einkaufscenter vorbei gefahren,  um ein paar Besorgungen zu machen. Wären nicht unbedingt notwendig gewesen, aber Ablenkung halt - einfach irgendwas ganz NORMALES machen! Aber dann reichte eine kleine Situation zwischen uns, in der ich etwas falsch verstanden habe, und ich bin innerlich zusammen gebrochen. Ich konnte die Kassiererin nicht einmal anschauen, weil ich schon Tränen in den Augen hatte. Ich musste einfach nur noch raus aus der Passage, fühlte mich, als würde mir jemand die Luft abschnüren. Draussen im Auto habe ich dann nur noch geheult und ich war einfach nur froh, als ich endlich zuhause war und auf dem Sofa lag.

Heute ging es immer auf und ab, mal besser und mal schlechter. Ich versuche, meine Gedanken zu verdrängen, aber gestern beim Einschlafen waren die letzten Gedanken beim gescheiterten Versuch und heute beim Aufwachen, war der erste Gedanke "Es ist vorbei!". Kein Hoffen mehr, einfach nur vorbei - nicht geklappt. Zwischendurch kommen halt immer mal wieder die Tränen hoch, die Traurigkeit liegt irgendwie wie ein Schleier über mir. Ich hatte das Gefühl, dass es nicht geklappt hat und die Chancen waren nur klein. Aber diese fiese Hoffnung hat sich seit dem Wochenende doch immer breiter gemacht, warum auch immer!

Jetzt heißt es nach vorne schauen und klären, wie es weiter geht. Ich habe Angst, vor dem, was uns erwartet. Mit Inseminationen ist es nun vorbei, der nächste Schritt heißt ICSI. Aber bis dahin ist es wohl noch ein steiniger Weg, schließlich verweigert die private Krankenkasse meines Mannes noch die Kostenübernahme bzw -beteiligung und wie das alles weiter geht, steht noch in den Sternen. Ich habe zwar heute beim Anwalt angerufen, um zu fragen, wie der Stand ist, aber der befindet sich im Osterurlaub. Also vor nächster Woche auch in dieser Richtung Stillstand und keine Neuigkeiten.

Der Test ist vorbei, aber es heißt trotzdem: Mal wieder abwarten!


die "immer - noch - traurige - und - in - die - ungewisse - Zukunft - schauende" Lene


7 Kommentare:

  1. Liebe Lene

    das ist so schade...!

    Ich sende dir viel Kraft und Hoffnung um weiter zu machen!

    Drück Dich! Tine

    AntwortenLöschen
  2. Ihr schafft das! Es wird weitergehen! Mit der Isci habt ihr ganz andere Chancen. Und die doofe KK wird sicher noch ihr OK geben. Was ist denn mit deiner KK?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Wir legen in die ICSI auch mehr Hoffnung. Es ist natürlich keine Garantie, aber die Chancen sind wesentlich höher. Die Inseminationen haben wir über meine KK (gesetzlich) beantragt letztes Jahr, weil das der einfachere Weg, was die Genehmigung angeht, war. Wir hofften damals noch, dass sie eventuell ausreichen würden. Diese Hoffnung stürzte aber schon nach der ersten IUI ein, als das Spermiogramm - Ergebnis so schlecht ausfiel. Nach der ersten haben wir uns dann bereits wegen ICSIs an die private Kasse gewandt und da kam dann prompt die Ablehnung. Seit Herbst ist alles beim Anwalt, die zweite und dritte IUI haben wir nur noch gemacht, weil sonst gar nichts passiert wäre (und beide von meiner KK ja schon genehmigt waren). Wir dachten uns: Eine kleine Chance ist immer noch besser als gar nichts zu tun und nur abzuwarten. Aber das Wunder ist nun ja leider ausgeblieben, also müssen nun schauen, wie es weiter geht. Wenn es mit der privaten Kasse so ausgehen sollte, dass sie tatsächlich nicht zahlen werden, dann werden wir die ICSIs auch bei meiner Kasse beantragen, aber ob die dann ihr ok so ohne weiteres geben, ist unklar. Die Kassen gehen ja immer nach dem "Verursacherprinzip" und demnach wäre halt die Kasse meines Mannes zuständig. Ach, das ist ein ätzendes Thema, dass mich sehr belasted, weil es um viel Geld geht. Im schlimmsten Fall werden wir Privatzahler und bei den hohen ICSI-Kosten macht mir das natürlich Sorgen. Aber ich werde sicher zu dem Thema noch mal was posten, da es nun ja leider wieder aktuell bei uns wird. Mal abwarten, was der Anwalt nächste Woche sagt.

      Löschen
  3. Liebe Lene,
    ich wünsche dir auch ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Die Hürde mit den Krankenkassen schafft ihr auch noch! Vielleicht hast du die Chance, die Zwischenzeit für Dinge zu nutzen, die in der ICSI erst mal nicht mehr gehen und dich so ein bisschen abzulenken.
    Das mit dem Zusammenbrechen kenne ich auch gut - ich bin mal im Baumarkt weinend zusammengebrochen und an dem Abend hatten wir dann auch noch "gemütliches" Zusammensein mit Freunden...
    Sei gedrückt.
    Alles Liebe
    Kat

    AntwortenLöschen
  4. Es tut mir so leid, beim lesen traten mir Tränen in die Augen dein schmerz ist fast fühlbar :( ...

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft

    liebe grüße
    angi

    AntwortenLöschen
  5. Oh das ist doof mit der KK. Ich hoffe, ihr habt Glück und deine KK genehmigt die ISCI. Und wenn sie nur deinen Teil zahlen, ginge das? Das ist ja der Großteil der Kosten. Wir haben die erste ISCI voll selbst finanziert, da nicht verheiratet. Ich habe nun extra die KK gewechselt und nun wird ein großer Teil meines Anteils übernommen. Als wenn man nicht schon genug Sorgen hätte....wäre ein KK Wechsel eine Alternative? Bei mir zahlen sie ja auch, obwohl mein Schatz Verursacher ist. Manchmal lohnt es sich umzuhören und zu vergleichen.

    AntwortenLöschen