Mittwoch, 26. Februar 2014

Enttäuscht ... und auch nach ein paar Tagen nicht weniger

Transfer +5
Medikamente: L-Thyroxin, Dekristol, Utrogestan, Prednisolon, Clivarin, Estradot, Folsäure, Progesteronauffrischung (gestern)



Es ist jetzt zwar schon ein paar Tage her, aber trotzdem muss ich meinen Unmut mal loswerden. Denn ich bin immer noch enttäuscht und manchmal auch ein bißchen traurig und ärgerlich.

Letzten Donnerstag (PU +2) traf mein Mann eine Freundin. Sie stellte fest, dass ich nicht auf der Arbeit war und Johannes erzählte ihr, dass ich krank bin. Sie fragte dann, was ich denn habe. Da sie eine der sehr, sehr wenigen eingeweihten Personen ist, erzählte er ihr also, dass wir gerade einen neuen Versuch wagen. Daraufhin sagte sie ......... gar nix. Mein Mann erzählte ihr noch, dass er am Samstag die ganze Zeit unterwegs sein und arbeiten muss und schlug ihr vor (weil sie erzählte, dass ihr Mann am Wochenende auch nicht da sein wird), dass sie ja dann am Samstag nach ihrem Feierabend bei mir auf einen Kaffee vorbeifahren könnte! Das fand sie dann auch eine gute Idee.

Freitag am späten Nachmittag schrieb ich ihr dann eine Nachricht, ob sie denn nun am nächsten Tag vorbei kommt. Ihre Antwort:
"Kann ich leider nicht so sagen, weil ich muss morgen noch einkaufen und sauber machen. Und dann weiß ich nicht, ob ich noch Lust habe, mich zu bewegen."

Rumms, das saß!

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ....

... sie nur manchmal samstags und dann nur am Vormittag arbeitet. Also ist nicht gleich das ganze Wochenende bzw der komplette Samstag durch Arbeit verloren.

... sie direkt nach der Arbeit bei mir vorbeifahren könnte, wenn sie einen kleinen Umweg in Kauf nehmen würde, oder von ihr Zuhause aus innerhalb einer Viertelstunde bei mir wäre. Würde sie mir also einen kurzen Besuch abstatten wollen, wäre das keine stundenlange Angelegenheit.

... sie genau weiß, dass es außer ihr kaum jemand weiß und dass sie damit sozusagen zum ganz engen Kreis gehört.

... es sich um die Freundin handelt, um der ich mir erst letztens große Sorgen gemacht habe, weil bei ihr in der Brust etwas ertastet wurde, und für die ich mir dann frei genommen habe, um sie zur Mammographie zu begleiten.


Und nicht nur das, wir nehmen auch immer ihren Hund, wenn sie mal wegfahren will / muss, ich hab sie schon wegen ihrem alten, defekten Auto quer durch die Stadt zu irgendwelchen Terminen gefahren und mir dafür die Zeit genommen, ich hab immer ein offenes Ohr für ihre Probleme mit ihrer Schwiegermutter, mein Mann hat ihrem Sohn schon öfters geholfen, ......
Ich erwarte dafür ja gar keine unendliche Dankbarkeit, schließlich habe ich das alles auch gerne gemacht und finde auch, dass das in einer Freundschaft einfach selbstverständlich ist.
Aber vielleicht ist gerade deshalb die Enttäuschung so groß in mir. Zu lesen, dass sie lieber ihren Haushalt macht anstatt mal kurz zu schauen, wie es mir so geht, hat mich schon verletzt.

Erst wollte ich auch gar nicht zurück schreiben, aber da ich auch nicht zickig sein wollte, antwortete ich nur etwas ironisch "Alles klar, dann mach Dich nicht fix und fertig ;)"
Daraufhin schrieb sie auch nichts mehr, obwohl sie sonst eigentlich sehr schreibwütig ist.

Erst am nächsten Tag schrieb sie dann und etwas nach 14.00Uhr:
"Wärst du super doll traurig, wenn ich heute nicht zu dir komme? Ich bin jetzt erst vom Einkauf zurück und es wartet noch ganz viel Haushalt auf mich. Aber ich hab dich trotzdem lieb."
Ich hab dann nur geantwortet, dass ich eh nicht mehr damit gerechnet hätte und auf dem Sofa liege, um mich zu schonen, und dann eh keine muntere Gesellschaft wäre. Was soll ich denn sonst schreiben? Dass ich super enttäuscht bin und dann kommt sie nur deswegen und nicht, weil sie selbst es will? Da hab ich dann auch keine Lust drauf! Jedenfalls schrieb sie dann nur: "Na dann erhol dich gut"

Bis jetzt hat sie sich auch noch nicht wieder gemeldet und ich werde es sicher nicht tun. Vielleicht ist das auch zickig von mir, aber ich bin echt richtig enttäuscht. Das sie nicht vorbei gekommen ist, ist ja das eine, aber sie hätte ja einfach mal anrufen können. 10 Minuten Telefonat wären ja wohl noch drin gewesen. Wenn ich ihr wirklich wichtig wäre, hätte sie mir doch auch vorschlagen können, ein anderes Mal bei mir vorbeizukommen (z.B.Sonntag oder Samstagabend). Aber bis heute hat sie ja nicht einmal gefragt, wie es mir denn überhaupt geht. Würde sie das nicht interessieren, wenn ihr unsere Freundschaft etwas wert wäre? Nicht eine Frage zu meinem Wohlbefinden, nicht eine Frage zum Ablauf der Behandlung, nicht eine Frage, ob sie irgendetwas für mich tun kann! Nicht mal ansatzweise!

Und das ist es, was schmerzt.






Sonntag, 23. Februar 2014

Mein Leben ist schön #29






Mein schönes Leben vom 17. bis 23. Februar 2014:



Montag
Ich habe heute noch einiges geschafft, so dass ich mich nun beruhigter in die Punktions- und Transferwoche verabschieden kann, wo ich die nächsten Tage erst einmal kürzer treten bzw.  ausfallen werde.


Dienstag
Punktion super gelaufen und nette Kiwu-Mädels kennen gelernt. Mein Mann hat mich verwöhnt.


Mittwoch
Mit meiner besten Freundin lange gequatscht.


Donnerstag
Mmmmm...... das Beste am Tag war wahrscheinlich, dass ich nicht ins Krankenhaus musste.
Ach, und dann wurden heute ja noch unsere beiden befruchteten Eizellen gescratched.


Freitag
Alles super gelaufen beim Transfer. Einen schönen Acht- und einen genauso schönen Zehnzeller erst bewundert und dann zurück bekommen :)


Samstag
Abends haben wir noch Besuch von einem Freund bekommen und so gab es mal etwas Abwechslung in meinem "Rumliegealltag"


Sonntag
Mein Mann hat mich lecker bekocht.




Samstag, 22. Februar 2014

Fukushima in mir

Transfer +1
Medikamente: L-Thyroxin, Dekristol, Utrogestan, Estradot, Clivarin, Prednisolon, Folsäure


Jetzt mal ausführlicher.
Die am Dienstag 32 punktierten Eizellen haben dann doch dafür gesorgt, dass ich eine Überstimulation bekam. Aber gut, überstimuliert ist man bei einer künstlichen Befruchtung ja eigentlich immer, denn es ist ja schließlich auch gewollt, dass möglichst mehr als ein oder zwei Eizellen heranreifen. Die Symptome setzten ja auch schon einige Tage vorher ein und bei der ersten ICSI ging es mir auch nicht wirklich gut, aber dieses Mal war es dann doch schon relativ heftig. Um so dankbarer bin ich meiner lieben Ärztin, dass sie am Sonntag noch einmal geschallt hat und wir daraufhin die Punktion nicht erst auf Donnerstag legten, denn ich bin sicher, das wäre schief gegangen. Als ich aus der Narkose aufwachte, merkte ich schon relativ starke Schmerzen im Unterleib. Ich durfte bei Bedarf Ibuprofen 600 (mindestens 6 Stunden Abstand zwischen den Einnahmen) einnehmen, besonders vor dem Schlafen sollte ich eine schlucken. Außerdem sollte ich möglichst nicht laufen und mich hinlegen. Ich befolgte alles brav, schüttete massenweise Flüssigkeit in mich hinein und somit waren die einzigen Gänge eigentlich die zur Toilette. Dank der Ibus waren die Schmerzen zwar da, aber relativ gut erträglich. So überstand ich den Dienstag Spätnachmittag / Abend und den Mittwoch auch recht gut und wähnte mich eigentlich schon in Sicherheit. Ich dachte mir, solange es so bleibt, ist es ok. Am Mittwoch konnte ich mich auch ein wenig Zuhause bewegen und auch mal sitzen. Abends ging es mir sogar recht gut und da nahm ich vor dem Schlafen nur eine halbe Ibu.

Doch dann kam es noch einmal dicke. Ich wachte gegen 0.30Uhr auf und es ging mir echt dreckig. Irgendwie war einiges vorhanden: Bauchschmerzen und Übelkeit, Ziehen, Stechen, heftiger Druck im Unterbauch, der auch in den Oberbauch ausstrahlte. Ich konnte die restliche Nacht nicht mehr schlafen und packte in Gedanken schon ein paar Sachen fürs Krankenhaus zusammen. Mein Mann schimpfte mich am nächsten Tag aus, dass ich ihn nicht geweckt habe, aber er hätte sowieso nichts machen können, da soll wenigstens er etwas Schlaf bekommen. Wenn es gar nicht mehr gegangen wäre, hätte ich ihn dann sowieso wecken müssen.

Gegen 6 Uhr schleppte ich mich dann unter die Dusche. Mir ging es etwas besser als nachts, aber immer noch nicht gut. Ich dachte mir, wenn ich jetzt zum Arzt muss, will ich wenigstens "frisch" sein. Bescheuert eigentlich, es ist ja schließlich nicht so, dass ich seit 3 Wochen nicht mehr geduscht hätte. Aber geht Euch das auch so? Jedenfalls war ich nach dem Duschen dann fix und fertig, mir war leicht übel und mein Bauch fühlte sich so gespannt an, als würde die Haut gleich reissen. Die Ibuprofen linderte die Beschwerden etwas, aber sie blieben immer noch recht doll.

So rief ich dann gleich morgens in der Klinik an, die hatten schließlich gesagt, ich soll mich melden, wenn mir etwas komisch vorkommt. Danach ging es mir nicht besser, aber ich war immerhin etwas erleichtert. Alles war noch im ..... na, ich nenne es mal Toleranzbereich. Anzeichen dafür:
- Ausscheidungen waren vorhanden; ich trank viel und ich musste viel zur Toilette - das war ein gutes Zeichen; wäre es anders, wäre es wohl bedrohlich, weil die Niere schlapp gemacht hätte (wenn ich das alles so richtig verstanden habe)
- Ibuprofen schlagen an, auch wenn sie die Schmerzen nicht komplett unterdrücken können
- mein Kreislauf ist stabil und ich litt nicht unter Schwindel
- ich hatte keine Atemnot
Ich sollte weiter liegen, viel trinken und mich wieder melden, wenn etwas ist. Es gibt wohl beim Überstimulationssyndrom verschiedene Stufen und glücklicherweise war ich noch im "harmloseren" Bereich, so dass ich nicht zum Arzt musste. Ehrlich gesagt, war ich ziemlich froh darüber, nicht aus dem Haus zu müssen, denn ich wollte einfach nur liegen bleiben, nichts hören und nichts sehen. Und den ganzen Tag habe ich auch nichts anderes gemacht. Komischerweise konnte ich auch die ganze Zeit schlafen, aufgestanden bin ich nur, um zur Toilette zu gehen, mir Getränke- oder Essensnachschub zu holen. Gesessen habe ich nur einmal und das war beim Abendessen.

Mir graute schon vor dem nächsten Tag, dem Transfertag. Aber glücklicherweise ging es Freitag dann deutlich besser. Es war sogar der erste Tag ohne Ibuprofen! Zurück vom Transfer war dann wieder Liegen angesagt, aber die Beschwerden waren nur noch leicht. Eigentlich war ich sogar ganz glücklich. Zum einen, weil ich dachte: Ok, das Gröbste hast Du nun wohl überstanden und bist noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen (ich hoffe, dass ich mich nicht zu früh freue, aber eigentlich müsste ich die Überstimu nun überstanden haben)! Und zum anderen, weil es einfach ein tolles Gefühl ist, zu wissen, dass nun zwei echte kleine Embryonen in mir sind. Das gibt mir alles keine Garantie, aber Hoffnung und zumindest für diesen Moment ein schönes Gefühl.

Der Transfer selbst lief super, anders als beim ersten Mal war es zwar etwas unangenehm beim Katheter legen, aber es tat nicht weh. Der Vertretungsarzt war sehr zufrieden. Bevor sich der kleine Acht- und der kleine Zehnzeller auf den Weg in die Gebärmutter machten, durfte ich die beiden noch kurz auf dem Monitor bewundern. Laut Biologin waren beide super entwickelt und beim Achtzeller begann das Innere schon zu verschmelzen, ich glaube, sie nannte es "komprimieren". Bei einem von beiden konnte ich auch den kleinen Cut vom Laser erkennen, der andere lag so, dass es verdeckt war. Wohl etwas schüchtern, der Kleine ;) Auf jeden Fall ein toller Moment.
Im Ruheraum war es auch super, wobei die Bezeichnung Ruheraum dieses Mal irgendwie nicht so passend war. Die beiden Mädels von Dienstag waren ja auch wieder da und wir haben soviel gegackert und gequatscht, dass die Zeit nur so verflog. Auf jeden Fall wollen wir uns auch wieder treffen und in Kontakt bleiben, am besten natürlich mit Babybäuchen.

Ich bekam dann noch die Progesteronspritze, diese fiese, die direkt in den Muskel am seitlichen Po gespritzt wird. Brevactid bekam ich aufgrund der vielen punktierten Eizellen und meinem bereits strapazierten Unterleibes dann aber nicht mehr gespritzt. Grund (Originalaussage des Doktors): "Das Brevactid haben wir auf jeden Fall weggelassen, denn ich bin ja froh, dass wir Fukushima 1 und 2 soweit unter Kontrolle haben!"
So hat wirklich noch niemand meine Eierstöcke genannt, aber mein Mann und ich haben herzlich gelacht. Ich finde es gut, wenn der Arzt nicht so bierernst ist und die Stimmung dadurch etwas lockerer.
Am Montag soll ich mir dann die Einnistungsspritze selbst injiziieren (vorausgesetzt, ich habe keine Bauchschmerzen), das Ganze beschrieb er mit den Worten: "Rumms, einfach rein in den Bauch!"
Und am Dienstag muss ich wieder in die Klinik und mir eine erneute Progesteronspritze abholen. Ich berichtete ihm von der Übelkeit am Tag zuvor und er meinte, dass das wohl von dem starken Druck im Bauch kam. Eigentlich sollte es mir ab nun besser gehen und die Überstimusymptome treten erst wieder auf, wenn eine Schwangerschaft, besonders mit Zwillingen, entstanden ist und neues HcG produziert wird. Na super, also muss ich nun hoffen, dass es mir demnächst wieder schlecht geht? Aber wenn das ein sicheres Zeichen wäre, dass es geklappt hat, dann würde ich das sogar liebend gerne in Kauf nehmen!

Eine Frage zum Schluss habe ich noch an alle Spritzerfahrenen unter Euch:  Beim Clivarin spritzen empfinde ich meistens ein sehr übles Brennen, meistens treibt es mir die Tränen in die Augen, obwohl ich mich zusammenreissen will. Gibt es da irgendeinen Trick, dass es nicht so brennt? Hautfalte doll zusammenkneifen oder lieber nur leicht? Ich bin echt ratlos, wahrscheinlich ist es aber einfach so und ich muss mich damit abfinden.










Freitag, 21. Februar 2014

Einzug geglückt

Ihr Lieben, mir gehts mittlerweile wieder ganz gut. Muss mich aber noch schonen und liege die meiste Zeit. Deshalb nur kurz, denn im Liegen lässt es sich so schlecht schreiben sowie lesen und so hat der Laptop gerade mal etwas  Urlaub.

Heute sind ein Achtzeller und ein Zehnzeller bei mir eingezogen, beide in Topform. Der Transfer lief gut und komplikationslos. An der richtigen Stelle sind sie gelandet, jetzt müssen sie selbst dran arbeiten, dort auch zu bleiben - man kann mit der Erziehung zur Selbstständigkeit schließlich nicht früh genug beginnen ;)

Habt etwas Geduld mit mir! Wenn ich wieder fitter bin, melde ich mich wieder und dann auch ausführlicher - hier im Blog und auch per Mail.

Danke allen fürs Mitfiebern!








Mittwoch, 19. Februar 2014

Punktion: Harken dran, Befruchtungsparty: Harken dran

Punktion +1
Medikamente: L-Thyroxin, Utrogestan (3x täglich 2 Kapseln), Estradot (2 Pflaster), 2x Dekristol, 10mg Prednisolon, 1x Clivarin, Folsäure und Ibuprofen 600 (nach Bedarf)


Die Punktion gestern habe ich gut überstanden. Der Start war zwar etwas schwierig, denn so sehr sich der Anästhesist auch bemühte, es wollte mit dem Zugang einfach nicht klappen. Es wurde mehrmals zugestochen, dann lief das Blut über meinen Arm, der Arzt grummelte vor sich hin in seinen nicht vorhandenen Bart, aber ich blieb ganz ruhig und starrte nur die Störche an der Decke an. Bin selbst noch überrascht, wie locker ich blieb, aber ich dachte mir einfach "Der wird das schon machen!". Und irgendwann war es dann auch soweit. Ich bekam dieses Beatmungsdingsbums aufs Gesicht und dachte noch "Jetzt muss mir doch irgendwann mal schummrig werden!" ........... der nächste Moment, an dem ich mich erinnern kann, war das Aufwachen im Ruheraum! Ich finde es irgendwie immer wieder lustig, was da so vor sich geht ..... die Zeit dazwischen fehlt einfach. Als erstes merkte ich, dass neben mir ein Tropf hing, über den ich noch Flüssigkeit zugeführt bekam, dass mein Bett an einer ganz anderen Stelle im Raum stand als vor der Punktion und dass mein Unterleib ziemlich schmerzte. Als nächstes schielte ich auf die Uhr, stellte fest, dass seit meinem Gang in den OP ca. 40 Minuten vergangen sind und dachte dann "Alles egal, Hauptsache weiterschlafen"  ;)  Aber nach ca. einer weiteren halben Stunde konnte ich dann die Augen wieder offen halten und langsam wieder mit den anderen Mädels sprechen und auch wieder klarer denken. Die Anästhesieschwester schaute immer wieder nach uns und die Wartezeit bis zu unserer Entlassung verging relativ schnell, da wir echt eine nette Mädelsrunde waren. Dieses Mal waren wir nur zu dritt und wir waren uns gleich symphatisch, ich freue mich schon, die beiden beim Transfer dann wiederzutreffen. Mit einer habe ich sogar die Telefonnummern ausgetauscht, weil wir beide nicht weit auseinander wohnen und mal schauen, vielleicht sieht man sich ja auch mal außerhalb der Klinik wieder?!

Nach dem Abschlussgespräch mit dem Anästhesisten gab es dann noch das Entlassungsgespräch mit unserer Ärztin. Sie fragte gleich, wie ich mich fühle und als ich ich berichtete, dass es sich in meinem Unterleib wie bei starken Regelschmerzen anfühlt, antwortete sie, dass das auch nicht verwunderlich sein. Denn sie hat 32 (!) Eizellen punktiert. Ich konnte es gar nicht glauben, aber das erklärt natürlich auch, warum ich in den letzten Tag nicht mal mehr lange laufen konnte. Frau Doktor gab mir dann noch Anweisungen mit (möglichst wenig laufen und viel liegen, viel viel Trinken, auf Ausscheidungen achten, bei Bedarf und vor dem Schlafen Ibuprofen einnehmen, sofort melden, wenn Beschwerden außerhalb des "Rahmens" sind) und besprach meinen weiteren Medikamentenplan mit mir. Dann durfte mein Mann mich endlich heimfahren.

Da die Punktion erst mittags war, waren wir dann auch erst um halb 5 wieder zuhause. Endlich was essen und dann ging es auch gleich zum nächsten Schläfchen aufs Sofa. Die Schmerzen waren sehr stark, aber nach der Ibuprofen deutlich besser. Außerdem konnte ich mich ausruhen und musste nichts machen, mein Mann hat alles übernommen. Er war so lieb, hat mir auch einen Kuchen in Herzform und meine Lieblingsgetränke sowie ein paar andere schöne Sachen gekauft.

Transfer wird nun doch erst am Freitag sein. Eigentlich wollte ich ja lieber Donnerstag, da es dann meine Ärztin machen würde, aber sie riet mir dazu, einen Tag länger zu warten, da mein Körper jetzt ja einiges verarbeiten muss und so etwas mehr Zeit zum Erholen hat - das wäre wohl besser.

Heute morgen hat dann das Labor angerufen, um uns das Befruchtungsergebnis mitzuteilen:

32 Eizellen wurden punktiert
davon waren 24 reif und 
16 haben sich befruchten lassen

Die 2 schönsten werden nun weiterkultiviert, am Donnerstag dann im Rahmen des Assisted Hatching mit dem Laser geärgert und am Freitag bekomme ich sie (hoffentlich beide) wieder zurück.
4 befruchtete Eizellen werden eingefroren, der Rest wird leider verworfen. Ich finde es sehr schade, dass ganze 10 aussortiert werden, aber die Biologin erklärte mir, dass man sie für einen Frischversuch zwar einsetzen würde, aber nicht fürs Einfrieren. Der Grund ist, dass sie sogenannte Vakuolen aufweisen. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind das sozusagen kleine Luftbläschen im Inneren, die wohl ein großer Grund dafür sein können, dass die Zellen das Einfrieren und vor allem wieder Auftauen dann nicht überleben. Also ist es nun mal so, ich kann mir "frisch" ja nun schlecht 12 Stück einsetzen lassen!

Zuerst war ich, ehrlich gesagt, schon ein bißchen enttäuscht, denn bei 32 Eizellen hatte ich schon gehofft, dass wir am Ende mehr als 6 zur Weiterverwendung haben. Und es sprach ja nach dem letzten Befruchtungsergebnis von ICSI 1 auch einiges dafür. Aber es ist nun mal jedes Mal ein neues Spiel und das letzte Wort hat dabei immer die Natur. Außerdem halte ich es auch nicht für angemessen, nicht zufrieden zu sein. Schließlich haben wir 6 sehr gute und ich weiß, dass andere Mädels nicht solch ein Glück bei der Punktion haben.  

Heute wird mein Tag auch weiterhin aus Trinken, auf die Toilette müssen und auf dem Sofa liegen bestehen. Aber da gibt es wohl Schlimmeres.





Montag, 17. Februar 2014

Mein Leben ist schön #28






Mein schönes Leben vom 10. - 16. Februar 2014:


Montag
In einem kleinen Teich sind 4 Hunde + anschließend ein Frauchen im Eis eingebrochen. Zum Glück waren wir genug andere Hundebesitzer am Ufer zum Helfen und konnten so gemeinsam alle herausziehen. Alles ist somit glimpflich ausgegangen. Schön, dass alle gemeinsam sofort geholfen haben und dass nichts Schlimmes passiert ist.


Dienstag
Eine Freundin hat mich auf der Arbeit besucht.


Mittwoch
Wir durften die liebe Kat und ihren Mann persönlich kennenlernen. Erst die Aufregung vor dem Blind Date und dann war es einfach ein sehr schöner Abend. Danke dafür an dieser Stelle noch einmal an meine Blogschwester.


Donnerstag
Eine schöne gemeinsame Hundetour mit einer Bekannten gedreht.


Freitag
Kliniktermin mit Ultraschall und Blutabnahme. Alles sieht bisher sehr gut aus.
Den Nachmittag habe ich mit dem kleinen Sohn meiner Freundin verbracht, weil dieser unbedingt bei mir sein wollte :)


Samstag
Im Sale habe ich noch einen schönen neuen Wintermantel gefunden.
Wir haben den Geburtstag einer Freundin beim Italiener gefeiert.


Sonntag
Sonntagsbesuch bei unserer Ärztin in der Klinik. Wieder sieht beim US alles super aus und PU steht nun fest.



Sonntag, 16. Februar 2014

Kommando: Auslösen!

12. Stimutag
Medikamente: 175 Einheiten Puregon (zum letzten Mal), 1x Prednisolon 10mg, 1x L-Thyroxin, 2x Dekristol, Folsäure, 1 Spritze Clivarin (ab heute Abend täglich)


Heute Vormittag sind wir also mit Blümchen bewaffnet in der Kinderwunschklinik aufgeschlagen. War schon komisch, durch den Seiteneingang hinein und dann Flur, Wartezimmer usw alles für uns alleine zu haben. Man kam sich schon etwas wie ein Unbefugter vor, der gleich auf frischer Tat ertappt wird ;) Aber unsere Ärztin begrüßte uns dann trotz Sonntagseinsatz herzlich und fröhlich wie immer. Sie entschuldigte sich fast schon dafür, uns am Wochenende noch einmal her bestellt zu haben (Hallo? Sie ist extra wegen UNS in die Klinik gekommen, da sind wir einfach nur dankbar für ihren Einsatz), aber sie sagte, dass sie sonst nicht hätte ruhig schlafen können. Ist sie nicht zuckersüß?

Beim Ultraschall zeigte sich dann, dass es auch gut war, noch einmal nachzuschauen. Von Freitag bis heute sind die Follikel noch einmal ordentlich gewachsen. Frau Doktor war ganz begeistert und hat sofort gesagt, dass wir die PU auf jeden Fall Dienstag und nicht erst Donnerstag machen. Heute morgen hatte ich zum letzten Mal das Puregon gespritzt, also machen die Follikel dann noch einen kleinen Schub und nächste Nacht wird dann der Eisprung mit Brevactid ausgelöst. Somit ist die Stimu jetzt also beendet.

Ich bin schon etwas erleichtert, nicht mehr bis Donnerstag warten zu müssen, denn es wird immer anstrengender. Nach dem Klinikbesuch waren wir ausgiebig mit dem Hund spazieren und danach war ich fix und alle, weil die Schmerzen im Unterbauch durch die großen Eierstöcke heftig waren. Erst liegend auf dem Sofa wurde es dann wieder besser. Ich will das alles gerne für ein gutes Ergebnis und für die Erfüllung unseres Traumes über mich ergehen lassen, deshalb möchte ich mich auch gar nicht beschweren,  aber anstrengend ist es nun mal. Das ist die Realität.

Heute haben wir auch die Unterlagen für das Assisted Hatching unterschrieben. Die 2 Embryonen, die wieder eingesetzt werden sollen, werden also angeritzt und bekommen so etwas mehr Starthilfe. Nach dem heutigen US sieht es ganz danach aus, als wenn wir mit einer ähnlichen großen Ausbeute wie bei der letzten ICSI rechnen können, alles natürlich ohne Garantie.

Tranfer wird 2 oder 3 Tage nach PU sein. Frau Doktor meinte, dass spielt laut Schwangerschaftsrate keine Rolle. Bei 2 Tagen später würde sie den Transfer machen, bei 3 Tagen später ein anderer Doktor, weil sie dann leider nicht da ist. Ich kann es mir aussuchen. Eigentlich tendiere ich aber dazu, die Embryonen von ihr zurück zu bekommen, einfach, weil ich mich bei ihr am wohlsten fühle und weil mein Gefühl dafür spricht.

Über die Frühlingsblümchen hat sie sich übrigens riesig gefreut, aber auch mehrfach betont, dass das wirklich nicht nötig gewesen wäre. Das wissen wir, aber uns war es einfach wichtig, nicht mit leeren Händen heute bei ihr aufzutauchen. Sie soll wissen, dass wir ihr großes Engagement nicht als selbstverständlich hinnehmen und außerdem macht es uns selbst Spaß, ihr eine Freude zu machen. Bei jedem Besuch schafft sie es, uns wieder mit einem guten Gefühl gehen zu lassen, da möchten wir auch gerne mal etwas zurück geben.

Heute werde ich den restlichen Tag entspannt ausklingen lassen (staubsaugen darf der Mann übernehmen ;) .Morgen dann versuchen, den Alltag noch einigermaßen normal über die Bühne zu bringen und dann ist ja auch schon der PU-Tag. Bisher habe ich vor der Narkose überhaupt keine Angst, anders als bei der ersten. Aber da die Narkose wirklich easy war, bin ich da dieses Mal recht entspannt. Hoffe, das bleibt auch so.

Das Einzige, was mich gerade wirklich nervt: Schon ab heute Abend muss ich wieder täglich Clivarin spritzen. Diese brennenden Biester sind wirklich ätzend und es graut mir davor, aber gut, wenn ich dieses Mal schwanger werde, setze ich auch die nächsten Monate bereitwillig jeden Abend beim Spritzen ein Lächeln auf. Versprochen. Hoch und heilig!







Freitag, 14. Februar 2014

Sonntagsausflug

10. Stimutag
Medikamente: 175 Einheiten Puregon, 1x Prednisolon, 1x L-Thyroxin, 2x Dekristol, Folsäure


Und was habt Ihr so Schönes vor am Sonntag? Spaziergang im Park, Wald oder am See? Brunchen, Kino, Tierpark oder Museum? Also wir gehen Sonntag zum Ultraschall in die Kinderwunschklinik.

Völlig normal, oder? Ich meine, was überrascht uns zum Thema Kinderwunsch noch?

Heute morgen stand als erstes Ultraschall und Blutabnahme auf meinem Stundenplan. Für den 10. Stimutag sah alles gut aus. Schleimhaut schon fast 10mm dick und in beiden Eierstöcken ist schon fleissig was herangewachsen. Reine Fakten: 3-4 Follikel im rechten Eierstock, 4-6 im linken. Alles andere hätte mich allerdings auch ehrlich überrascht, schließlich merke ich ja die ganzen Tage schon, dass da unten ordentlich was los ist.
Allerdings hatte mich mein Gefühl doch etwas getäuscht. Ich hatte ja die Vermutung, dass der linke Eierstock aktiver war, das stimmte so aber nicht. Fleissiger war tatsächlich der rechte, die Ärztin konnte dort insgesamt mehr Follikel sehen. Dafür ist links der größte Follikel und es gibt dort auch von den "großen" Follikeln 1-2 mehr.

Nach dem Ultraschall wollte sich unsere Frau Doktor aber noch nicht so ganz festlegen, ob nun nächste Woche Dienstag oder Donnerstag die Punktion sein soll. 
Argumente für Dienstag: Die großen Follikel sind auf jeden Fall reif (soweit man "auf jeden Fall" behaupten kann, im Kinderwunsch kommt ja häufig mal was anders als gedacht oder geplant). Gefahr einer Überstimu ist geringer bei früherer PU, dafür werden aber vermutlich auch die vielen kleineren Follikel bei mir nicht reif sein.
Argumente für Donnerstag: Die vielen kleineren Follikel, die da in mir herumtreiben, können noch wachsen und die Ausbeute fürs Einfrieren wird vermutlich höher ausfallen.

Um eine Entscheidung zu treffen, die sie auch verantworten kann, wollte Frau Doktor erst noch die Blutwerte abwarten. Aber als ich die Klinik verließ, war die Tendenz bei PU am Dienstag.

Mittags klingelte dann das Telefon und die Schwester teilte mir mit, dass meine PU nun doch für Donnerstag geplant ist und ich am Dienstag aber noch einmal zum Ultraschall kommen soll. Die Puregoneinheiten soll ich aber ab morgen von 175 auf 150 reduzieren.

Kaum hatte ich alle Daten im Kalender und im Stimuplan eingetragen, rief die Klinik wieder an. Planänderung. Frau Doktor war unglücklich darüber, dass wir uns erst am Dienstag zum nächsten Ultraschall treffen, da meine Werte im Blut schon recht hoch waren. Ihr war nicht wohl bei der Sache, zum jetzigen Zeitpunkt die PU erst für nächsten Donnerstag festzulegen, da sie mir eine fette Überstimu auf jeden Fall ersparen möchte. Deshalb hatte sie sich überlegt, dass wir am SONNTAG zum US kommen sollen. Ich muss vielleicht dazu bemerken, dass unsere Klinik nicht mal samstags geöffnet hat. Sie kommt dann extra für uns, um noch einmal zu schauen und dann kurzfristig zu entscheiden, ob nun Dienstag oder Donnerstag. Ich bin immer noch platt. Auf der einen Seite habe ich irgendwie ein schlechtes Gewissen, dass sie ihre freie Zeit nun für uns opfert, aber auf der anderen Seite bin ich auch total gerührt. Sie ist immer so lieb und damit setzt sie echt noch einmal das I-Tüpfelchen obendrauf. Es ist einfach toll, dass sie so mitfiebert und einem das Gefühl gibt, nicht einfach nur eine Nummer in der Patientenkartei zu sein. Es scheint auch echt etwas sehr Ungewöhnliches zu sein, denn die Schwester war noch sehr verwirrt und konnte es gar nicht glauben, dass ich wirklich am Sonntag kommen soll.

So werden wir also mal einen etwas anderen Wochenendausflug unternehmen. Mein Mann wollte es auch kaum glauben. Er dachte erst, ich wollte ihn auf den Arm nehmen ;)

Übrigens hat die Ärztin heute Morgen Werte in unserer Akte von der letzten ICSI gesucht und meinte dann: "Also ich bin wirklich dafür, dass es dieses Mal klappt, denn ihre Patientenakte hier wird mir eindeutig zu dick!" Recht hat sie, wir haben ihr voll und ganz zugestimmt ;)




Montag, 10. Februar 2014

Ja wie geht es mir denn eigentlich???

6. Stimu-Tag
Medikamente: 175 Einheiten Puregon; 1x Prednisolon; 1x L-Thyroxin; 2x Dekristol; Folsäure



In den letzten Tagen wurde ich immer mal wieder gefragt, wie es mir denn geht. Eigentlich eine simple Frage, aber irgendwie weiß ich nicht so recht, was ich darauf antworten soll.

"Es geht mir super!" wäre stark übertrieben.
"Es geht mir schlecht!" wäre in die andere Richtung sehr übertrieben.

Na, was denn nun? Vielleicht einige ich mich mit mir selbst auf "so lala".  Hört sich zwar bescheuert an, trifft es aber wahrscheinlich am ehesten.

Kopfschmerzen quälen mich immer mal wieder und ich merke, dass ich extrem verspannt bin. So doll, dass es teilweise schon schmerzhaft ist. Ich merke Muskeln an Stellen, wo ich gar nicht wusste, dass ich da überhaupt welche habe. Und ich vermute mal ganz stark, dass diese Kopfschmerzen auch eher von den Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich her kommen, da dieser eh einer meiner Problemzonen ist und ich diese Beschwerden schon kenne. Ich denke, dass die Hauptursache dieser Beschwerden eher psychosomatischer Natur ist und das ich das nicht alles auf die Nebenwirkungen durch die Medikamente schieben kann.
Ich versuche, die ICSI ganz cool so nebenbei laufen zu lassen, aber in mir drinnen sieht es leider anders aus. Die Anspannung sowie die Ängste haben mich ganz schön eingenommen, das muss ich mir wohl selbst eingestehen. Ich wäre gerne anders, aber es gelingt mir schlichtweg nicht. Da ist wieder die Sorge, dass etwas schief gehen könnte. Eigentlich gibt es keinen Grund dazu, bisher liefen die Stimus immer super. Trotzdem sind die Gedanken da.

Außerdem fühlt mein Mann sich heute nicht gut und hat das Gefühl, krank zu werden. Nase läuft auch schon. Das darf doch nicht wahr sein. Warum jetzt? Wie im letzten Jahr. Ätzend. Es tut mir auch leid, wenn er sich nicht fühlt, aber zusätzlich ist da diese Sorge, mich anzustecken. Vermutlich nächste Woche bekomme ich die Vollnarkose und da kann ich das echt nicht gebrauchen. Ich hab Angst, dass uns das einen Strich durch die Rechnung macht. Und dann fühl ich mich irgendwie gemein. Ihm gehts nicht gut und ich denke nur daran, mich nicht anzustecken. Aber naja, es ist ja nicht bös´ gemeint, es geht schließlich um unsere gemeinsame Sache.
Ich hoffe sehr, dass er noch einmal an einer fetten Erkältung vorbeischrammt und es wieder ganz weg ist, bevor es wirklich schlimm wird. Jetzt gerade nimmt er schon ein Erkältungsbad und danach schicke ich ihn gleich ins Bett. 

Heute habe ich zum 6. Mal Puregon gespritzt. Gemerkt habe ich schon nach einem Tag etwas. Kann eigentlich gar nicht sein, dachte ich. War aber so. Erst natürlich nur leicht, aber dann von Tag zu Tag doller. Ziehen und diese typischen Menssymptome im Unterleib. Mir kam das komisch vor, weil es so früh los ging. Aber ich habe mal in den alten Posts nachgeschaut und tatsächlich, bei der ersten ICSI ging es auch relativ schnell. Und dieses Mal bin ich ja noch mit 25 Einheiten mehr als beim letzten Mal gestartet. Warum, weiß ich allerdings auch nicht. Mir kam das eigentlich etwas seltsam vor. Als ich täglich 150 Einheiten gespritzt habe, sind am Ende 24 Eizellen herangewachsen und ich hatte Glück, dass ich an einer Überstimu vorbeigeschrammt bin. Als ich nun bei der Downregulation meinen Plan bekam und dort stand, ich soll dieses Mal 175 spritzen, war ich überrascht. Auf meine Nachfrage bekam ich von der Schwester nur die Antwort: "Das kann schon sein. Wenn Frau Doktor das so aufgeschrieben hat, dann hat das auch seine Richtigkeit!" Gut, wenn sie meint. Für mich nicht wirklich eine befriedigende Antwort, aber was soll ich machen? Also hab ich mich damit abgefunden. Vielleicht hat es ja auch andere Gründe, von denen ich einfach keine Ahnung habe.
Mittlerweile merke ich auf jeden Fall schon ordentlich was. Seit dem Wochenende fühle ich mich am Bauch auch schon wieder aufgebläht und das Ziepen und Ziehen ist ständig und deutlich vorhanden. Die Hosen drücken schon fies am Bauch und Bücken ist unangenehm. Also im Prinzip alles so, wie ich es auch schon kenne von den Stimus. Ich hoffe, dass das alles gute Zeichen dafür sind, dass sich ordentlich was tut und alles nach Plan läuft. Übrigens merke ich links meistens mehr, mal sehen, ob sich das am Ende auf dem Ultraschall auch bestätigt und diese Seite wirklich aktiver ist. Die letzten Male hatte mich mein Gefühl nie getäuscht und es war dann auch so.

Ach, fast hätte ich es nun vergessen, aber noch eine Beschwerde, die ich auch bereits kenne, ist wieder aufgetaucht. Das Gefühl, auf die Toilette zu müssen, dann aber eh nicht zu können. Lästig, aber nicht tragisch. Ich sollte morgen wieder meinen Vorrat an Backpfläumchen aufstocken.

Freitag ist Ultraschall und Blutabnahme, bis dahin heißt es, fleissig weiterspritzen. Vielleicht ist dann am Montag, also schon heute in einer Woche, Punktion? Ich wette auf Montag, denn irgendwie kann ich mir bei dem, was ich jetzt schon merke, nicht vorstellen, noch länger stimulieren zu müssen.
Wuah, es wird nun tatsächlich Ernst!





Sonntag, 9. Februar 2014

Mein Leben ist schön #27






Mein schönes Leben vom 03. bis 09. Februar 2014:


Montag
Ich habe einen neuen Laptoptisch bekommen, der viel besser als mein alter ist.


Dienstag
Wir sind in einem ganz süßen, kleinen Café gewesen und haben es uns gut gehen lassen.


Mittwoch
Erste Puregonspritze - jetzt gehts wirklich los.
Endlich wieder ein ganzer Tag ohne Kopfschmerzen.


Donnerstag
Eine sms mit einer "Liebeserklärung" von meiner besten Freundin erhalten.


Freitag
Gute Gespräche mit einigen Kunden geführt.


Samstag
Nachmittags eine schöne Tour mit dem Hund gemacht und dabei viele nette Gesichter getroffen.
Mit Freunden einen schönen Abend am Lagerfeuer verbracht.


Sonntag
Endlich mal wieder mit meiner besten Freundin ausgiebig gequatscht. Den frühlingshaften Tag genossen und nachmittags Freunde besucht.




Dienstag, 4. Februar 2014

Ich packe mein Kästchen ....

Morgen geht es nun los mit dem Spritzen. Also war es heute höchste Zeit, mal alle Medis miteinander vertraut zu machen und griffbereit zu verstauen. Ganz nach dem Motto "Ich packe mein Kästchen und nehme auf meine nächste ICSI-Reise mit" landete folgendes in meiner schön verzierten (die Optik ist schließlich nicht zu unterschätzen ;) Pappschachtel:

- Puregon
- Prednisolon
- Clivarin
- Brevactid

Die Valette (Antibabypille) ist ja schon abgereist, das Zoladex bereits an Bord und das Eine oder Andere, wie z.B. Progesteron und Estradot wird dann ja noch spätestens zur Punktion / zum Transfer folgen. 

Gleich werde ich wohl schon mal die Puregonampulle in den Pen einlegen und dann bin ich endgültig startklar. Oh je, kann ich das überhaupt noch? Blöde Frage, schließlich habe ich das bereits schon 4 Versuche hinter mir, aber trotzdem fühle ich mich gerade ein bißchen so, als steht mir das morgen zum ersten Mal bevor. Was ab morgen wieder ganz normal sein wird, nämlich, sich selbst jeden Tag zu spritzen, kommt mir gerade noch so befremdlich vor.

Was mich derzeit quält, sind diese blöden Kopfschmerzen. Mein Mann und ich haben uns gestern und heute frei genommen, um uns ein schönes langes Wochenende zu machen, aber die Hälfte der Zeit hatte ich Schmerzen, manchmal fast unerträglich. So konnten wir nur recht wenig zusammen machen und das war echt enttäuschend, da unsere gemeinsame freie Zeit sehr kostbar ist. Mein Mann hat zwar versucht, mich zu trösten, aber traurig war ich trotzdem. Zum Glück ging es mir dann ab heute Mittag wieder gut, so dass wir wenigstens den letzten freien Nachmittag genießen konnten. Ich hoffe so sehr, dass die Kopfschmerzen nun erst mal nicht wieder kommen und mich etwas verschonen.


Montag, 3. Februar 2014

Mein Leben ist schön #26





Mein schönes Leben vom 27. Januar bis 02. Februar 2014:


Montag
War heilfroh, dass ich im Schneechaos nur an Autos, die von der Straße gerutscht sind, vorbeigefahren und selbst verschont geblieben bin. Hab drei Kreuze gemacht, als ich das Auto wieder abstellen konnte.


Dienstag
Einen ausgiebigen Hundespaziergang mit meiner Freundin im Schnee gemacht.


Mittwoch
Meine Blutung hat eingesetzt und somit ist sie innerhalb der Frist angekommen. Es läuft also mal nach Plan....


Donnerstag
Weiß eigentlich nicht, was ich heute schreiben soll ..... vielleicht, das die ekeligen Kopfschmerzen im Laufe des Tages irgendwann erträglich geworden sind.


Freitag
Wir sind lecker zum Essen ausgegangen.


Samstag
Den ganzen Tag mit Freunden verbracht. Schön, dass sie gleich zur Stelle sind, wenn man mal jemanden zum Anpacken braucht und das man dann auch noch Arbeit mit soviel Spaß verbinden kann.


Sonntag
Viel geschafft und zwischendurch trotzdem mal etwas entspannt.


Sonntag, 2. Februar 2014

Nach dem Zoladex ist vor dem Puregon

Also, nach einigen Startschwierigkeiten läuft ICSI 2 eigentlich ganz unspektakulär. Zum Glück.
"So soll es sein, so kann es bleiben...." singt doch der gute Adel Tawil so schön. Recht hat er.

Fang ich mal ganz von vorne an. Nachdem der Start Anfang Januar aufgrund meiner verfrühten Blutung nicht klappte, nahm ich nach 5 Jahren wieder die Pille. 21 Tage lang. Die erste Hälfte der Pilleneinnahme über war meine Brust extrem empfindlich, so wie sonst meistens vor und während der Regelblutung. Außerdem blühte es im Gesicht, Dekolleté  und Nacken nur so vor Pickeln. Das war aber nach etwa 10 Tagen vorbei und ansonsten war alles unauffällig. Vor 1,5 Wochen bekam ich dann das Zoladex gespritzt. Ich bin viel müde und hatte die letzten Tage immer mal wieder Kopfschmerzen, zum Teil sehr heftig. Kann am Zoladex liegen (typische Nebenwirkungen), muss aber nicht.

Ansonsten alles halt unspektakulär. Am Mittwoch bekam ich brav meine Blutung, bis morgen hätte sie kommen müssen, also läuft es super nach Plan.
Es ist schon komisch gerade, weil ich nix tun muss. Das Zoladexdepot in meinem Körper macht alles alleine. Ich habe die ganze Zeit über das Gefühl, ich habe vergessen, etwas einzunehmen. Aber es liegt ja gerade nichts an - keine Spritzen, keine Pillen, kein Spray. Deshalb ist es gerade irgendwie noch gar nicht real für mich, dass wir tatsächlich schon mit der zweiten ICSI gestartet sind.
Noch ein paar Tage, dann darf ich wieder ran. Vermutlich wird mir dann auch klar, dass wir tatsächlich schon dabei sind.
Na Hauptsache, ich verpasse den Spritzenstart dann nicht vor lauter Kinderwunsch-Nichtstun!