Montag, 29. Juli 2013

Mein Leben ist schön #2




Mein schönes Leben vom 22. - 28. Juli 2013:


Montag
Abends gemeinsam mit Freunden gegrillt.

Dienstag
Bei der Gartenarbeit abgeschaltet.

Mittwoch
Mein Mann hat früher Feierabend gemacht und so konnten wir den restlichen Sommertag zusammen verbringen.

Donnerstag
Im Hundepool zur Abkühlung geplanscht ;)

Freitag
Ein sehr befreiendes Gespräch geführt.

Samstag
3 Personen, die ich bisher nur vom Sehen kannte, konnte ich besser kennen lernen.

Sonntag
Dem Tag morgens dabei zugeschaut, wie er noch still und friedlich war und wieder hell wurde.


Sonntag, 28. Juli 2013

Ich wollte doch einfach nur auf eine Hochzeit gehen

Zurück von der Hochzeit.

Unter den Gästen waren einige Kinder und eine handvoll Schwangere.

Die große Überraschung: Die Braut ist auch schwanger.

Einmal wurden wir gefragt, wie es bei uns mit Kindern aussieht und ob wir keine haben wollen.

Einmal wurde ich gefragt, ob wir keine Kinder haben wollen oder ob wir keine bekommen können.


Hat noch jemand Fragen, wie mir die Feier gefallen hat????????


Ich geh jetzt ins Bett.

Freitag, 26. Juli 2013

Federleicht und schwer wie Blei

Man kennt ja diese Tage, entweder sind sie gut oder schlecht. Oder "es geht so". Der heutige Freitag hielt aber einfach mal die komplette Bandbreite bereit: Vorfreude, Schmerzen, Erleichterung, Weinen, Traurigkeit, Freude, Leichtigkeit, Wut, Enttäuschung, Schwere, Anspannung, Entspannung, ... das volle Programm!

Über Nacht habe ich meine Tage bekommen. Gestern kam bereits eine leichte Schmiere, so dass es keine Überraschung war. Und so schlimm wie sonst war es eigentlich auch nicht, denn es war jetzt ja sozusagen der Startschuss für den Vorzyklus! Aber die Unterleibsschmerzen waren wieder einmal vom Feinsten, gleich nach dem Aufstehen gingen sie los! Nach dem Früstück habe ich erst mal 2 Buscopan eingeworfen, aber die brachten auch keine Linderung. Auf der Arbeit waren die Krämpfe dann so doll, dass mir beinahe schon wieder schlecht davon wurde und ich schon heulen (ja, schon wieder) musste. Dazu kamen dann noch die 30°C im Büro und schwere, geschwollene Beine, ab Bauchnabel bis zu den Füßen fühlte ich mich wie aus Blei. Ich war kurz davor, nach Hause zu gehen, versuchte mein Glück aber dann noch mit 2 weiteren Buscopan ... und tatsächlich wurde es dann besser. Zwar ging es mir nicht blendend, aber es war gut auszuhalten.
Habt Ihr das manchmal auch, dass Ihr so starke Schmerzen am ersten Menstag habt?
Was macht Ihr dagegen? Könnt Ihr was empfehlen?

Nachmittags hatten wir Besuch von einem bekannten Ehepaar, Werner und Eva. Wir kennen die Beiden schon länger und obwohl sie deutlich älter sind (ich weiß es gar nicht so genau, aber sie sind etwa im Alter unserer Eltern), treffen wir uns ab und zu mit ihnen und verstehen uns ganz prima. Ich würde sie jetzt nicht als Freunde bezeichnen, denn soviel wissen wir nicht von ihnen und so oft sehen wir uns nicht, aber es sind sehr, sehr nette Bekannte - ich mag die Beiden wirklich gerne. Nun stand aber ein Gespräch an, vor dem es mir bzw uns graute. Wir wollten unseren Kinderwunsch "beichten"! Wer hier mitliest, weiß ja, dass wir es eigentlich geheim halten und nur meine beste Freundin darüber Bescheid weiß. Warum nun also den beiden? Ganz einfach, Werner und Eva sind auch unsere Steuerberater! Nun möchten wir unsere Aufwendungen für die Kiwu-Behandlungen ja gerne bei der Steuer mit einreichen. Aber wie doof ist das denn bitte, wenn wir die beiden privat kennen, nie ein Wort darüber verlieren, wir die Unterlagen dann einreichen und sie es schwarz auf weiß lesen und so dann erfahren?? Also wollten wir die Zwei einweihen. Eigentlich schon beim letzten Treffen, so hatten wir es uns zumindest vorgenommen. Wurde aber nix, wir haben uns nicht getraut! Ich fragte meinen Mann danach, warum er denn nichts gesagt hat, und er meinte, dass es irgendwie nicht passte! Er hatte ja auch Recht damit, so ging es mir auch, aber wann passt das Thema Unerfüllter Kinderwunsch denn? Irgendwie nie. Auch heute nicht und ich war während des Besuches leicht (bis ziemlich) angespannt. Als Werner dann aber damit anfing, dass sie nun auch gleich mal los wollen, machte sich langsam etwas Panik in mir breit. Ich wollte das endlich los werden, aber irgendwie passt es wirklich  nie! Also habe ich dann einfach meinen ganzen Mut zusammen genommen und bin damit angefangen! Peng, auf den Tisch damit! Und .... es war gut! Sehr gut! Wir haben unsere Geschichte kurz erzählt und die Beiden hörten sich das interessiert an. Nun muss ich dazu sagen, dass Werner und Eva einen (mittlerweile erwachsenen) Sohn haben, der adoptiert ist. Da gehen sie auch offen mit um, aber ich habe nie gefragt, warum sie ein Kind damals adoptiert haben. Es hat mich zwar schon interessiert, aber ich stelle nicht gerne zu persönliche Fragen an andere Leute und möchte nicht frech, neugierig, aufdringlich oder so wirken - ich mag es ja schließlich auch nicht, wenn jemand bei uns nachfragt. Heute haben sie dann erzählt, dass sie auch keine eigenen Kinder bekommen konnten - deshalb die Adoption. Das war echt interessant. Und mit den Beiden über unsere Situation zu sprechen, war dann nach den ersten zwei Sätzen auch gar nicht mehr schlimm. Denn das Gespräch verlief völlig normal, so als würde man über was ganz Alltägliches sprechen.  Gerade mit Eva habe ich mich dann etwas ausführlicher unterhalten. Dadurch, dass Werner und Eva damals selbst vor der Situation "Vielleicht wird das nie was mit Kindern" standen, war das Thema nicht fremd für sie. Sie kennen selbst diese Gefühle, die Momente, in denen es einem gut geht und dann die, in denen es einem schlecht geht, die Erfahrungen mit dem Umfeld usw. Sie sind halt normal mit uns umgegangen, haben Mut gemacht, aber keine falschen Hoffnungen und was mir ganz wichtig ist, sie haben uns nicht bemitleidet.
Eva hat gesagt, sie hofft für uns, dass es mit dem eigenen Kind klappt, aber wenn nicht, dann wird es einen anderen Weg geben - es wird weiter gehen - es kommt, wie es kommt! Erst einmal soll ich mich freuen, dass ich 5 Versuche habe, schwanger zu werden und in der heutigen Zeit lebe. Sie selbst hatte damals nach der OP gar keine Chance mehr auf ein eigenes Kind, keinen Versuch. Heute wäre das vielleicht anders gewesen. Recht hat sie! Ihre Worte, ihre Geschichte haben mir irgendwie Kraft gegeben und ich hoffe, dass diese etwas länger bleibt. Als die Beiden weg waren, fühlte ich mich auf einmal leicht wie eine Feder. Irgendwie bescheuert, denn morgens fühlte ich mich ja noch, als würde ich einen Sack voll Steine mit mir herum tragen. Aber da war nun nur noch diese Erleichterung, dass wir das Thema nun auf den Tisch gepackt haben und Leichtigkeit als Folge von diesem wohltuenden Gespräch. Ein ganz wunderbares Gefühl, das habe ich lange nicht mehr gespürt. Ich fühle mich gerade ziemlich bereit für unsere erste ICSI. Bitte, bitte, liebes Gefühl, bleibe so!


Eigentlich könnte ich heute Abend endlich mal wieder so richtig glücklich ins Bett gehen ... hätte ich nicht auf dem Blog einer lieben Bloggerfreundin so wahnsinnig traurige Neuigkeiten lesen müssen! Warum muss das Schicksal eigentlich immer irgendwo so gemein zuschlagen??? Kann nicht mal alles gut laufen? Bin verdammt traurig.

Dienstag, 23. Juli 2013

Was ist eigentlich das Problem???

Das frage ich mich wirklich! Mein Anliegen besteht nur aus 3 Punkten und ich dachte eigentlich, dass die nicht besonders kompliziert sind.

1. Anliegen:
Wie im Mai abgesprochen die Kiwu-Klinik darüber informieren, dass die Krankenkassenangelegenheit geklärt ist und nun fest steht, wer die Kosten der geplanten ICSI´s trägt!

2. Anliegen:
Der Kiwu - Klinik bekannt geben, dass wir dann bald starten möchten.

3. Anliegen:
Den Behandlungsplan bekommen, den die Ärztin schon im Mai mit uns ausgefüllt und besprochen hat, und absprechen, wann wir beginnen können bzw wie und womit es losgeht.


Eigentlich doch recht verständlich und nix weiter dabei, oder? Aber das habe ich mir wohl zu einfach vorgestellt! Als ich letzten Donnerstag wegen genau dieser Anliegen in der Klinik angerufen habe, merkte ich ja schon, dass es komplizierter wird (siehe hier). Ich sollte mich ja dann diese Woche wieder melden. Habe ich heute getan, denn ich dachte mir, wenn ich mich gleich am Montag melde, geht das auch schief.

Also bin ich heute vor der Arbeit dort vorbei gefahren. So konnte ich auch gleich die Überweisung meiner Frauenärztin und die Kopien der Kostenübernahme der PKV abgeben. Dieses hätte ich zwar auch wunderbar mit der Post schicken können, aber ich sollte mich ja wieder melden und irgendwie hatte ich die dumme Vorahnung, dass es am Telefon schwierig werden könnte (da ja beim letzten Telefonat die Schwester nicht so verstand, warum ich anrufe). Mit der Vorahnung hatte ich auch leider Recht, aber auch das persönliche Vorbeikommen hat da nicht soviel gebracht! Ich erklärte der Schwester am Empfang, warum ich da bin. Verstanden hat sie es aber anscheinend nicht wirklich.
Ich gebe mal die wichtigsten Stationen meines heutigen Besuches in der Klinik nachfolgend in Kurzform wieder:


Schwester:
Im PC ist vermerkt, dass bei der nächsten Vorstellung in der Klinik Blut abgegeben werden soll.

Ich:
Dieses wurde so geplant, um Hormonstatus, aktuellen AMH und Schilddrüsenwert zu bestimmen, weil wir davon ausgegangen sind, dass wir dieses Jahr nicht mehr mit der erster ICSI starten können und einfach zwischendurch mal schauen wollten, ob alles ok ist.
Wahrscheinlich ist das jetzt aber ja gar nicht mehr nötig, weil wir ja ein langes Stimulationsprotokoll machen und dann muss ich ja vor der Downregulierung sowieso an einem bestimmten Zyklustag zur Blutabnahme kommen?!

Schwester:
Findet im PC keine weiteren Informationen, sie muss meine Akte raussuchen.
Findet sie nirgends! Informiert ihre Kollegin darüber.

Ich:
(mische mich ein) Eventuell noch bei Frau Doktor?!? Die Kollegin letzte Woche am Telefon hat mir gesagt, dass sie die Akte Frau Doktor geben wird und ich mich deshalb diese Woche wieder melden soll.

Schwester:
Vermutet dies nun auch.


Die Fragezeichen schweben förmlich über den Köpfen der beiden Schwestern. Ich fühle mich schon immer schlechter dabei, denn ich möchte doch einfach nur meine 3 popeligen Anliegen geklärt haben und nicht für Stress oder Verwirrtheit oder was auch immer sorgen!


Ich:
Erkläre noch einmal, dass Frau Doktor im Mai halt gesagt hat, ich solle mich einfach melden, wenn alles mit der Krankenkasse geklärt ist und dass es dann losgehen kann.
Ich will hier auch nicht für Verwirrung sorgen, sondern einfach nur wissen, wie und wann es nun weiter geht. Sage auch, dass ich hier nicht stressen und sofort und auf der Stelle loslegen will. Wir hätten uns eher vorgestellt, die nächste Blutung in einigen Tagen abzuwarten, den nächsten Zyklus dann als Vorzyklus zu nutzen, um die ICSI dann im übernächsten Zyklus zu machen! Dafür möchte ich nun rechtzeitig einen Plan haben, um nix Wichtiges zu verpassen! Fertig - so einfach!

Schwester:
Welchen Zyklustag ich denn habe?

Ich:
Letzte Blutung begann genau am 1.7., also ist der 23. ZT.

Schwester:
Ob ich etwas Zeit hätte?

Ich:
Bejahe dieses, in der Hoffnung, vielleicht zu Frau Doktor zu dürfen.

Schwester:
Hält es für das Beste, mir dann heute Blutabzunehmen - damit müssten wir dann erst mal anfangen! Wenn Frau Doktor den Behandlungsplan dann fertig hat, würde die Klinik anrufen und ich könnte ihn abholen.


Nur ein paar Minuten saß ich dann völlig verwirrt in der Blutabnahme und wurde anschließend dann wieder nach Hause (bzw. zur Arbeit) geschickt.

Ich fühlte mich völlig unverstanden und habe auch echt nicht gerafft, was hier eigentlich das Problem ist. Warum können die mir nicht sagen, wo es lang geht und was zu tun ist? Die sind doch dort die Fachleute! Und warum wurde mir jetzt heute Blut abgenommen? Ok, so ein Check schadet ja nicht, aber ich verstehe es halt einfach nicht. Ich fühle mich auch so hilflos, weil die doch dafür zuständig sind, zu wissen, was zu tun ist und wo es lang geht!
Ich war dann echt mal gespannt darauf, wann die anrufen werden.

Aber so lange, wie ich dachte, musste ich dann gar nicht warten. Ich war am späten Nachmittag gerade zuhause, als das Telefon klingelte.

Ich nehme ab, die Schwester meldet sich und nach der kurzen Begrüßung....

Schwester (übrigens wieder eine andere als letzte Woche und heute Morgen):
Frau Doktor hat Ihren Behandlungsplan fertig. Aber Sie sind heute ja schon am 23. ZT, dass heißt ja, dass Sie schon heute mit dem Synarela beginnen müssen. Haben Sie denn Synarela da?

Ich:
Äh, ne. Aber ich fühle mich jetzt auch etwas überrannt, dass es so schnell losgehen soll. Eigentlich hatten wir uns überlegt, noch einen Zyklus zu warten.

Schwester:
Ach, dann wollen Sie jetzt gar nicht anfangen? Erst im September dann?
(Die Art, wie sie es sagte, wirkte auf mich etwas verärgert und verständnislos, so als hätte ich die ganze Zeit über gestresst und gedrängt, dass es SOFORT losgeht und mache nun einen Rückzieher)

Ich:
Ja, äh, so hatten wir es überlegt und das habe ich heute morgen auch Ihren Kolleginen gesagt. Und ich verstehe nicht, warum jetzt Synarela im Gespräch ist, ich dachte, ich soll etwas anderes nehmen - eine Spritze gleich am Anfang, kann das sein?

Schwester:
Ja, das gibt es. Frau Doktor hat im Plan aber Synarela morgens und abends geschrieben.
Wenn Sie Synarela jetzt nicht wollen (Hallo? Ich nicht wollen? Frau Doktor hat doch beim letzten Mal vorgeschlagen, etwas anderes zu nehmen und wenn sie das geplant hat, dann wird sie sich vermutlich was dabei gedacht haben!?!), dann muss ich Frau Doktor fragen.
Wir machen das jetzt so, sie überlegen sich schnell, ob sie überhaupt anfangen wollen und ich klär´ das mit dem Synarela schnell ab, bevor Frau Doktor aus dem Haus ist.

Aufgelegt.

Da war ich erst mal wieder platt. Schnell habe ich meinen Ordner geholt und meinen Blog aufgemacht, um schnell nachzusehen, ob ich mich mit dem Synarela täusche. Aber nein, ich habe es nach dem Gespräch über den ICSI - Ablauf auch so aufgeschrieben: Spritze statt Synarela! Warum, weiß ich nicht (mehr), aber sie hat es so gesagt. So war ich mir wenigstens sicher, dass mich meine Erinnerung nicht getäuscht hat!
Ich konnte auch gar nicht mehr groß nachlesen, was ich mir sonst noch aus dem Gespräch mitgeschrieben habe, weil da schon wieder das Telefon klingelte.


Schwester:
Also, wenn wir das jetzt nicht so überstürzt beginnen, dann können Sie auch eine Spritze bekommen. Hätten wir jetzt heute sofort begonnen, wäre es aber nur noch mit Synarela gegangen, weil Sie schon am 23. ZT sind. Aber Frau Doktor hält es auch für besser, dass wir alles in Ruhe angehen. (Aha, also kann es ja nur so sein, dass die Frau Doktor ausgerichtet haben, dass wir sofort anfangen wollen, obwohl ich es anders gesagt habe!)

Ich:
Ich habe in der Zwischenzeit noch einmal nachgeschaut, meine Blutung setzte am 1.7. erst abends ein, also zählt doch eigentlich erst der 2.7. als erster ZT, oder?

Schwester:
Ja, aber SIE haben doch heute Morgen bei meiner Kollegin den 1.7. angegeben.

Ich:
Ja, richtig, aber da hatte ich meine Unterlagen nicht dabei, weil es mir ja eigentlich noch gar nicht um diesen Zyklus ging, sondern um die allgemeine Absprache!
Ok, wie ist jetzt der weitere Ablauf, woran muss ich denken, was beachten etc?

Schwester:
Ja, das kann ich Ihnen so jetzt auch nicht sagen, wir würden dann ja wieder bei Null anfangen. (Häh??? Was meint die??? Sie muss mir doch sagen können, wie jetzt der weitere Ablauf ist!)
Schwester, dann aber doch noch: 
Sie rufen jetzt einfach an, wenn der neue Zyklus beginnt (aahhh, es hat zwar lange gedauert, aber soll ich jetzt tatsächlich endlich eine Antwort auf mein Anliegen bekommen???). Dann können wir in Ruhe vorplanen, auch die Spritze. Am 20. oder 21. ZT kommen Sie dann zur Blutabnahme, wir schauen, ob der Eisprung schon war und sehen dann, wann es weitergeht!

Juhu, ich habe einen Plan, wie es weiter geht! Ist es zu fassen? Freuen konnte ich mich nach dem Telefonat aber erst mal nicht darüber, weil ich so wütend war. Einfach über dieses ganze langwierige Theater und die doofe Art der Schwester. Und ich war wütend, weil ich mich hilflos fühlte. Schließlich sind wir auf die in Sachen Kinderwunsch angewiesen und von denen hängt das weitere Vorgehen ab!

Unsere Kiwu-Ärztin finde ich auch echt toll und ich fühle mich wohl sowie gut betreut bei ihr. Aber Termine bei ihr sind selten und es ist eigentlich nie möglich, sie außerhalb eines Termines nur kurz zu sprechen. Ich habe ja schon auf anderen Blogs gelesen, dass manche mit ihren Kiwu-Ärzten auch mal einen Telefontermin vereinbaren können bzw. Emailkontakt haben, dass ist bei uns leider gar nicht möglich :(  Fragen kann man dann nur beim Praxisteam stellen, diese wissen oft nicht weiter, müssen dann Rücksprache mit der Ärztin halten und melden sich dann wiederum bei uns. Das nervt und erscheint mir oft ein bißchen so wie bei "Stille Post". Kennt Ihr dieses Kinderspiel??? Die Sätze, die am Ende beim letzten Mitspieler ankommen, haben meist nicht mehr viel mit dem Anfangssatz zu tun!

So, dass war aber genug Gejammer, Wut und Selbstmitleid für heute. Jetzt werde ich mal ganz, ganz, ganz lange kurz überlegen, was an DEM heutigen Tag schön war! Habe ja schließlich gestern vorlaut verkündet, dass an jedem Tag etwas Schönes zu finden ist ;)






Montag, 22. Juli 2013

Mein Leben ist schön #1

Als ich vor etwa 2 Jahren die ersten Male bei meiner Psychotherapeutin war, kamen die Gespräche darauf, dass es mir schwer fällt, gerade in Situationen wo es halt nicht so läuft, nicht immer nur das Negative zu sehen. Leider bin ich so ein Mensch, der sich über alles Gedanken macht und schnell Ängste und Sorgen entwickelt. Das macht mir im Moment auch gerade wieder zu schaffen!

Ich solle es mir zur Aufgabe machen, den positiven Dingen in meinem Leben mehr Raum geben! Das man aus seinen alten Mustern nicht so leicht raus kann, ist nun einmal so, aber man kann es üben, um vielleicht kleine Fortschritte in eine positivere Zukunft zu machen. Sie gab mir den Rat, jeden Abend vor dem Schlafen gehen, aufzuschreiben oder zumindest darüber nachzudenken, was an dem Tag schön war! Eine Sache reiche dabei völlig und sie sagte auch, egal, wie mies der Tag war, irgendetwas wird einem schon einfallen, auch wenn es nur die Sonne war, die schien, oder eine schöne Erinnerung, an die man nach langer Zeit mal wieder gedacht hat. Sinn dieser "Übung" ist, dass man am Ende des Tages an was Positives denkt und erkennt, dass oft die vielen kleinen Dinge das Leben schöner machen, dafür bedarf es nicht immer was Großes!
Eine ganze Zeit lang habe ich das dann auch gemacht und es hat mir auch irgendwie gut getan, zu sehen, dass es wirklich viele kleine schöne Dinge gibt. Aber wie das so ist, ist es irgendwann wieder eingeschlafen.

In letzter Zeit bin ich ja oft nicht so gut drauf und das positiv "in die Zukunft blicken" fällt mir oft schwer. Selbst nervt mich das total, aber so einfach lässt sich das nun mal nicht abstellen! Also habe ich letzte Woche wieder angefangen, mir jeden Tag eine schöne Sache aufzuschreiben. Da ich ja nun diesen Blog habe, kam mir im Laufe der letzten Woche die Idee, meine Notizen nicht mehr wie beim letzten Mal in der Schublade verstauben zu lassen, sondern sie hier festzuhalten. Eventuell bleibt so auch etwas länger die Motivation, dabei zu bleiben ;)

Auf anderen Kiwu-Blogs lese ich ja auch häufig vom "Gefühls - Auf - und - Ab". Vielleicht hat jemand Lust, sich diesem kleinen Projekt anzuschließen und möchte auch mehr den Blick auf das Positive im Leben fokkussieren??? Also, wer Lust hat, ist gerne dazu eingeladen! Ich werde nun immer montags meinen SCHÖNEN Wochenrückblick posten. Wer dieses auf seinem Blog auch machen möchte, kann sich gerne nachfolgendes Bild mitnehmen! Es wäre schön, wenn Ihr mir dann kurz einen Kommentar da lasst, wenn Ihr mitmacht, dann sehe ich gleich, wen ich "anstecken" konnte ;)



So, jetzt aber meine erste Woche im Rückblick!




Meine schöne Woche vom 15. - 22. Juli 2013

Montag:
Mich darüber gefreut, dass mir eine Bekannte selbstgemachte Marmelade vorbei gebracht hat

Dienstag:
Den schönen Sommerabend bei Rhabarberschorle und Fritten essend im Hafen sitzend ausklingen lassen

Mittwoch:
Den Nachmittag im Schatten der Klostermauer mit einer Freundin schnackend verbracht

Donnerstag:
Keine negativen Nachrichten beim Frauenarzt erhalten

Freitag:
Ein alter und guter Freund hat uns nach längerer Zeit mal wieder besucht

Samstag:
Langer Feld- und Wiesenspaziergang mit dem Hund am frühen Morgen gemacht (und Mama - Storch beim Fröschefangen auf den Wiesen und Baby - Storch bei den ersten Flügelschlagversuchen im Storchennest beobachtet - so sweet :))

Sonntag:
Einen entspannten, ruhigen Sonntag mit einem Strandnachmittag perfekt gemacht


Sonntag, 21. Juli 2013

Eine Hochzeit, zwei Kleider und eine Figur, die doch nicht mir gehört

Nächstes Wochenende sind wir zu einer Hochzeit eingeladen. Geschenketechnisch bin ich auch schon länger vorbereitet. Nur diese Kleidungsangelegenheit habe ich, wohl mit tiefsitzender, böser Vorahnung, lange vor mich hergeschoben. Vielleicht, nein vermutlich, nein bestimmt, zu lange.
Nun habe ich vor Kurzem bei Nora ihren Post gelesen, in dem sie auch über die "Festgarderobe - trifft - Bauch - Situation" schrieb. Spätestens da habe ich dann ermahnend zu mir selbst gesprochen, dass es nun wirklich an der Zeit ist, den Sitz meiner zur Auswahl stehenden Kleider zu überprüfen. Trotzdem gingen noch ein paar Tage ins Land.

Letzten Donnerstag, ganze 9 Tage vor der Hochzeitsfeier, war dann endlich der Tag der Wahrheit. Zwei Kleider aus meinem Schrank kamen infrage. Denn mein drittes festliches Kleid hatte ich 2010 zuletzt an und da es schon damals sehr, sehr eng saß, wollte ich mir diese Demütigung nicht antun und ließ es gleich dort, wo es hängt.

Kleid Nr. 1 leistet nun Kleid Nr. 3 wieder Gesellschaft im Schrank - der Reißverschluss ging nicht mal mehr ganz zu! Da brauchte ich also gar nicht weiter drüber nachdenken.

Kleid Nr. 2 ging zu. Gerade so. Kommentar meines Mannes: "Geht, vorne sieht man nix!" Da hat er Recht - dank der raffinierten Raffung wirkt mein Speckbauch gar nicht so speckig und wenn ich da so auf der Feier mit dem mittlerweilen vierten Sektglas in der Hand stehe, kommen vielleicht keine Schwangerschaftsgerüchte auf! Das Problem wird nur das Atmen sein! Denn ich fühle doch eine gewisse Beklommenheit, wenn das Kleid zu ist. Es steht fest, ich werde diesen Abend nicht entspannt verbringen! Ich weiß auch gerade nicht, was schlimmer ist: Einen Anfall der Atemnt zu bekommen oder ein Aufplatzen des Kleides vor versammelter Festgemeinde?! Aber immerhin zwingt mich die Enge des Kleides zum Geradestehen, das hat ja auch was Gutes!

Die Kleideranprobe war echt schon wieder frustrierend. Vor fast genau einem Jahr, vor der zweiten Insemination, hatte ich Kleid Nr. 2 das letzte Mal an - und da saß es noch gut! Ein paar Tränen der Wut konnte ich mir nicht verkneifen. Ich habe auch zu meinem Mann gesagt, dass ich das ja alles gerne auf mich nehmen würde, wenn ich schwanger werden würde. Aber so, für nichts und wieder nichts, nervt es mich einfach! Vor allem weiß ich auch nicht, warum das so ist. Nach jedem abgeschlossenen IUI - Versuch hatte ich danach je 1,5 - 2 kg mehr auf den Rippen, also innerhalb der letzten 13 Monate habe ich etwa 5kg zugenommen. Aber warum? Das man während des Versuchs zunimmt, ist ja z.B. wegen der Wasseranlagerungen normal, das wurde mir ja auch vorher gesagt, aber dann müsste es doch danach wieder ganz weg sein!!! Gut, ich mache keinen bis wenig Sport - aber das habe ich vorher auch so gemacht! Ich bin vielleicht nicht diszipliniert genug, ja, aber das war vorher auch nicht anders - ich esse jetzt nicht mehr oder ungesünder als vorher. Aber es ist so, als hätte sich der zusätzliche Speck, vor allem am Bauch, festgebissen! Genau über dieses Thema habe ich letztens auch mit meiner Psychologin gesprochen und sie hält es durchaus für gut möglich, dass das so´n psychologisches Ding ist mit den zusätzlichen Kilos, die durch die Hormone erst rauf, dann aber nicht wieder wie von alleine verschwinden. Damit haben wohl so einige hormongeplagten Kiwu´lerinnen zu kämpfen! Na toll!

Ich könnte natürlich einfach hingehen und mir ein neues Kleid kaufen. Aber .....


... ich finde es sehr schwer, ein Kleid zu finden, in dem ich mir gefalle!

... ich sehe das gar nicht ein!!! Ich will eigentlich meine alte Figur zurück und habe nicht vor, mir ein  GRÖßERES zu kaufen! Pah! Kaufe ich mir jetzt ein größeres, bin ich wahrscheinlich auch den ganzen Abend gefrustet!

... ich finde das Kleid, dass ich habe, einfach wunderschön und WILL es anziehen!

... ich will nicht so viel Geld für ein neues Kleid ausgeben, dass ich so selten anziehe, wenn ich eigentlich mindestens ein wunderschönes habe! Wir können unser Geld momentan schließlich für etwas Besseres gebrauchen!


Also halte ich seit Donnerstagabend Diät (als wenn das bis zum nächsten Wochenende etwas bringen würde), in der Hoffnung, dass ich in meinem Kleid wieder etwas besser atmen kann. Morgens speisen wie ein König, mittags wie ein Kaiser und abends wie ein Bettler - keine Zwischenmahlzeiten -so ist mein Plan!
Ich sage mal so: Es gelingt mir mehr oder weniger gut. Es fing gut an, aber gestern Abend saß ich mit einer Freundin schön am Wasser beim Spanier. Natürlich hätte ich den langweiligen, dafür aber sehr überteuerten Salat von denen bestellen können. Stattdessen wurden es Spanische Knusperkartoffeln mit Aioli und Hackbällchen in Tomatensauce. Ein Wasser als Getränk hätte es natürlich auch getan, aber was kann ich bitte dafür, dass die so leckere Grapefruitlimonade und Cocktails haben??? Ich bin halt auch nur ein Mensch ;)



Donnerstag, 18. Juli 2013

Von Bergen und Tälern hier im platten Land

Wir haben geredet. Der erste Versuch ging daneben. Ich bin doch mit dem Thema angefangen, die Reaktion meines Mannes wirkte auf mich eher gelangweilt, dieses löste bei mir gleich wieder Herzschmerz und einen Heulanfall aus! Irgendwie ist es komisch, wir sind in vielen Dingen gleicher Meinung, haben Spaß zusammen, aber wenn es um das Sprechen über den Kinderwunschkram geht, dann ist es anders! Komisch. Mein Mann der Verdränger und ich die, die immer gleich bei dem Thema angegriffen ist. Schlechte Basis für ein vernünftiges Gespräch.

Gestern, einen Tag später, lief es dann besser. Wir haben es dann doch noch hingekriegt, drüber zu sprechen. Johannes würde am liebsten so schnell es geht mit der ersten ICSI starten. Er sagt, warum warten und worauf?! Denn irgendwas sei schließlich immer und wir können den Versuch ja nicht immer nach allem anderen richten, sondern alles andere muss sich dann halt mal nach dem Versuch richten! Dann sei das halt so!
Ich habe auch meine Bedenken geäußert, dass ich nicht weiß, ob ich wirklich bereit dazu bin, denn was mir Sorgen macht, ist meine Einstellung der letzten Monate. So häufig bin ich schlecht drauf. Ich möchte gerne positiv in die Zukunft schauen, aber es sind immer wieder diese Ängste, die aufkommen. Die Angst davor, dass es nie klappt bei uns. Wieder alle Energie in einen Versuch zu stecken und dann mit leeren Händen am Ende da stehen. So gerne wäre ich immer optimistisch, fröhlich und positiv in die Zukunft schauend. Manchmal bin ich auch kurz so, aber dann holen mich doch wieder die negativen, pessimistischen Gedanken ein! Und deshalb zweifel ich. Daran, ob es überhaupt Sinn macht, einen wertvollen Versuch zu machen, wenn ich nicht immer und zu 100% an den Erfolg von diesem Versuch glauben kann. Muss ich nicht optimistisch sein, damit es was wird? Zumindest rede ich mir das immer ein. Was mein Mann darauf gesagt hat, hat mir eigentlich gut getan. Er meinte, dass das keine besondere Rolle spielt, ob ich durchgängig positiv sehen kann oder nicht. Er hat mich daran erinnert, dass wir beim letzten Versuch so viel Hoffnung hatten und dem Ganzen positiv entgegen geblickt haben und dann .... hat es trotzdem nicht geklappt! Ob er damit Recht hat oder nicht, da werden die Meinungen sicherlich auseinander gehen, aber es ist ja wirklich so, dass andere auch schwanger geworden sind, obwohl sie vorher kein gutes Gefühl hatten. Oder andere hatten wiederum ein gutes Gefühl und dann hat es nicht geklappt.
Auf jeden Fall hat er mit damit vielleicht auch ein kleines bißchen den Druck genommen, dass ich immer nur positiv sein muss. Ich finde, man bekommt immer und überall eingetrichtert, dass Kinderwunschpaare furchtbar entspannt sein müssen, wenn sie schwanger werden wollen. Nach dem Motto: Sonst kann das ja auch gar nichts werden! Und mich beeinflusst sowas echt. Ich denke dann wirklich darüber nach, ob ich trotz allem nicht schwanger werde, weil ich auch immer mal wieder Angst, Sorgen oder sonstige ngativen Gedanken habe. Irgendwie sorgt diese erzwungene Entspanntheit erst Recht für Stress bei mir, dass ist, als wenn ich mich im Kreis bewege.

Auf jeden Fall hat mir das Gespräch gut getan und auch geholfen - wir sind beide zu dem Entschluss gekommen, möglichst bald anzufangen.

Deshalb habe ich heute gegen 10Uhr (als schon alter, also 1,5 Jahre alter Kiwu-Klinik-Hase weiß ich ja schon, dass man früher eher schwer jemanden ans Telefon bekommt) in unserer Klinik angerufen, um abzuklären, wie nun der Verlauf ist. Das ICSI - Aufklärungsgespräch hatten wir ja schon im Mai, aber ich muss ja nun wissen, an welchem Tag des Vorzyklus ich zum Hormonstatus-Check kommen soll, wann die Downregulierung beginnt etc. So war es auch mit unserer Frau Doktor abgesprochen, dass wir uns dann melden, sobald wir da Ok haben und es weitergehen soll. Naja, jetzt war ich gerade frisch motiviert, um dann auch gleich wieder ausgebremst zu werden. Die Schwester war nämlich nicht so begeistert. Also da müsse sie erst einmal einen Termin für uns machen bei Frau Doktor, denn so jetzt einfach bald anzufangen - das würde ja nicht so einfach gehen. Ich habe versucht, Ihr zu erklären, dass wir schon Ende September einen Termin haben, der war aber dafür gedacht, um evtl. Zwischenfragen oder so abzusprechen, wenn sich das Ganze mit der Krankenkasse noch bis zum Jahresende oder länger hingezogen hätte, und das wir den Ablauf schon einmal mit Frau Doktor besprochen hätten. Sie bot an, mal zu schauen, ob wir den Termin vorverlegen können. Aber darum ging es mir doch gar nicht, was bringt es mir, wenn sie den Termin um einen Monat nach vorne schiebt? Wir müssen uns doch nach meinem Zyklus richten, verdammt, und nicht nach irgendwelchen Kalendertagen! Wir haben schon alles besprochen und sollen uns doch nur melden, sobald die Kostenzusage steht und wir mit der ersten ICSI beginnen möchten, um dann den Start anhand meines Zykluses zu bestimmen. Die Gute schien mir leicht überfordert, ich verstehe auch nicht, warum sie nicht in meinen Unterlagen sehen konnte, wie unser aktueller Stand in der Klinik ist. Da muss doch irgendwo vermerkt sein, dass es losgeht, sobald die Kostenzusage fest steht! Auf jeden Fall konnte sie mir da nun auch nicht weiterhelfen. Sie wollte dann später mit Frau Doktor Rücksprache halten und könne da nun nicht mehr zu sagen.  Ich sollte auf ihren Rückruf warten. Als ich auflegte, fühlte ich mich gleich wieder eingebremst und die Motivation sank schon wieder. Nachmittags hat sie mich dann auch wie versprochen zurückgerufen. Aber schlauer bin ich immer noch nicht. Sie erzählte mir, dass Frau Doktor sich hat unsere Akte mitgeben lassen und wir uns nächste Woche wieder melden sollen, um abzusprechen, wie und wann es nun weitergeht! Arghhhh!

Irgendwie kommt mir das alles immer wieder wie eine Berg- und Talfahrt vor - obwohl wir hier doch auf dem platten Land leben!

Sonntag, 14. Juli 2013

Das Warten auf den richtigen Zeitpunkt

Die letzten anderthalb Wochen war wieder einiges los - auf der Arbeit musste eine große Veranstaltung mit organisiert und durchgeführt werden, Johannes hatte Geburtstag, die Schwiegereltern waren bis heute zu Besuch. In Sachen Kinderwunsch tat sich allerdings nix weiter.

Allerdings habe ich meinem Mann auch ziemlich deutlich gemacht, dass ich trotz allem, was immer los ist, trotzdem auch ab und zu seine Aufmerksamkeit brauche. Ich glaube, er hat auch verstanden, worum es mir geht und was mich belastet, auf jeden Fall hat er Besserung gelobt und in der letzten Woche haben wir auch etwas mehr Zeit miteinander verbracht. Das war natürlich sehr schön, allerdings bin ich ehrlicherweise auch noch etwas skeptisch, wie lange die Umsetzung dieser guten Vorsätze im Alltag anhält!

Worüber ich mir immer wieder Gedanken gemacht habe und auch immer noch mache, ist die Frage, wann der richtige Zeitpunkt für unseren nächsten Versuch, für unsere erste ICSI ist!?! Im Moment macht es wohl wenig Sinn, da es bei uns so stressig ist. Allerdings, wer sagt mir denn, dass im Winter der bessere Zeitpunkt ist??? Da ist es zwar immer ruhiger bei uns, aber es kann ja auch was anderes sein. Was, wenn ich dann wochenlang mit einer fetten Erkältung nieder liege und ich mich total schlecht fühle? Oder Johannes wieder mit hohem Fieber krank wird? Ist das besser? Wann ist der richtige Zeitpunkt, gibt es ihn überhaupt jemals? Und sind nicht schon ganz andere schwanger geworden, obwohl sie gerade mitten im Stress, in einer Erkältung oder sonstwas steckten? Welche Rolle spielt das alles beim Schwanger werden bzw. wie groß ist dieser Einfluss auf einen positiven Ausgang?

Für uns stand eigentlich immer fest, dass wir irgendwann Kinder haben möchten. Halt dann, wenn es soweit ist. Dann, wenn wir uns etwas aufgebaut haben, auf festen und sicheren Beinen stehen, was unsere berufliche und finanzielle Situation angeht. Ende 2009 setzten wir die Verhütung ab und es sollte losgehen. Der Zeitpunkt war zwar weiß Gott nicht gut bzw total abgesichert und ist es auch heute noch nicht perfekt, aber wir haben beschlossen, dass es den perfekten Zeitpunkt wohl nicht geben wird. Wir haben ausführlich darüber gesprochen, dass wir einiges für eine glückliche Kindheit bieten können und dass wir aber wohl nie den Zeitpunkt im Leben erreichen werden, wo wir sagen können: jetzt kann es losgehen, denn jetzt ist alles perfekt! Das wir nun einfach mit der Familienplanung beginnen, da wir nie wissen, ob und wann alles perfekt sein wird! Denn egal, ob wir selbstständig oder angestellt sind, heutzutage kann man jederzeit seinen Job verlieren, vor dieser Gefahr ist man wohl nie sicher! Wir haben also nicht mehr auf den perfekten Moment im Leben gewartet und wenn wir nicht solche Hindernisse auf unserem Kinderwunschweg hätten, wären wir jetzt wohl schon Eltern und es wäre auch irgendwie alles gegangen! Aber es kam anders, es sollte nicht so einfach gehen und jetzt ist dort wieder diese Frage nach dem perfekten Zeitpunkt aufgetaucht.

Mich nervt einfach dieses ewige Hin- und Herüberlege und diese blöde Planung. Jetzt haben wir endlich 5 Versuche frei und man steht schon wieder vor den nächsten Fragen. Und irgendwie fühle ich mich damit auch recht alleine. Denn Johannes fängt wie immer dieses Thema nicht von alleine an - und ich bin im Moment einfach etwas bockig in dieser Hinsicht und denke mir: Dann eben nicht, warum soll ich immer damit anfangen? Da komm ich mir dann auch etwas blöde bei vor, so als würde ich ihn zu dem ganzen irgendwie drängen und so, als würde nur mich das Ganze etwas angehen! Und dann frustriert es mich wiederum, dass sich in der ganzen Sache einfach gar nichts tut, wenn wir beide nicht damit anfangen! Das ist doch auch total bescheuert! Stillstand, obwohl wir im Prinzip sofort loslegen könnten! Wie doof ist das denn?

Ach Mensch, warum kann nicht einfach mal alles problemlos und babyeinfach (man beachte dieses beeindruckende Wortspiel meinerseits) laufen?
Vielleicht, weil es perfekte Zeitpunkte eben doch nicht gibt?

Ich glaube, ich wäre wenigstens schon einen großen Schritt weiter, wenn ich endlich mal wieder ausgeglichener und zufriedener wäre. Irgendwie ist mir das zurzeit ziemlich abhanden gekommen.

Donnerstag, 4. Juli 2013

Dieses sollte eigentlich ein reiner Jubelpost sein

Denn es gibt wirklich Grund zum Jubeln. Zum Feiern. Zum in die Luft springen. Zum Rund-um-glücklich-sein. Wir haben nämlich Post bekommen vom Anwalt und irgendwie ist es noch gar nicht so richtig zu fassen, aber die Private Krankenkasse meines Mannes hat unserem Vergleichsangebot tatsächlich zugestimmt. Punkt.

Es folgt nun also kein langer Rechtsstreit mehr. Keine Ungewissheit mehr, wie und wann es nun weiter gehen wird.

Vor fast einem Jahr hat die Krankenkasse uns nach dem Kostenantrag mitgeteilt, dass Kinderwunschbehandlungen nicht mitversichert sind. Wir sollten also KEINE (nichts, Null) Unterstützung durch die PKV bekommen! Verstanden haben wir das gar nicht, denn für uns las sich der Vertrag deutlich anders. Und wir sollten Recht behalten, sonst würden sie uns nun nicht 5 ICSIs bezahlen und somit versuchen, einen Rechtsstreit unbedingt zu vermeiden.

Und nun steht es fest. Wir bekommen 5 ICSIs. So, wie wir es gefordert haben.

Aber eines stört mich: Irgendwie setzt dieses pure Glückgefühl, das ich nach solch einer Nachricht erwartet hatte, nicht ein! Klar, habe ich mich riesig gefreut und war sehr erleichtert, als ich es schwarz auf weiß gelesen habe. Aber irgendwie fehlen mir gerade die Luftballons und der Glitterregen, der vom Himmel fällt! Total bescheuert, oder?

Nun ist es ja so, dass mein Mann zu dieser Jahreszeit immer total viel Arbeit hat. Das ist jedes Jahr von Frühjahr bis Herbst so, ich kenne es also. Aber irgendwie fällt es mir immer schwerer, damit klar zu kommen. Er verlässt morgens das Haus, für ein gemeinsames Frühstück ist keine Zeit mehr. Manchmal haben wir Zeit, mittags kurz (und die Betonung liegt auf KURZ) etwas zusammen zu essen, aber auch nicht immer und fast nie alleine. Irgendwann mache ich Feierabend, irgendirgendirgendwann er dann, oft liege ich dann schon im Bett. Wir haben nicht mal genug Zeit, alles Geschäftliche zu besprechen, alles Private fällt immer zuerst hintenüber. Ich weiß, dass er unheimlich Druck hat, schließlich hat er die Verantwortung für die Geschäfte und die Mitarbeiter, das Geld muss jetzt verdient werden, damit wir auch im Winter über die Runden kommen ... aber trotzdem ist es gerade sehr schwer für mich. Vielleicht habe ich es die Jahre vorher einfach besser weggesteckt, weil ich ja wusste, dass auch wieder andere Zeiten kommen, aber da war auch unsere Situation eine andere. Wir sind nun einmal nicht mehr das so unbeschwerte junge Paar von anfangs. Wir sind nun schon seit einiger Zeit ein Kinderwunschpaar, dass mittlerweile 3 gescheiterte Versuche hinter sich hat. Der Hintergrund hat sich einfach verändert. Vielleicht hat mich genau das einfach sensibler und verletzlicher gemacht und vielleicht ist auch das der Grund, warum ich jetzt mehr Nähe und Aufmerksamkeit meines Mannes brauche. Die 3 Tage in Berlin waren sehr schön und haben Ablenkung gebracht, aber selbst dort musste er einige Telefonate führen und ein paar Mails schreiben. Und jetzt im Saison-Alltag schaffen wir nicht mal eine "Verabredung" in der Woche. Ich habe es versucht, aber immer muss erst alles andere erledigt werden, bis ich dann mal an der Reihe bin - nur wenn ich an der Reihe bin, ist der Tag schon längst vorbei! Das tut mir einfach weh und ich fühle mich allein. Aber auch das scheint er irgendwie nicht zu verstehen!

Rein theoretisch könnten wir nun also sofort (bzw. mit dem nächsten Zyklus) unsere erste ICSI beginnen. Aber ich frage mich gerade, welchen Sinn das im Moment überhaupt machen würde, wenn mich solche negativen Gefühle belasten, wenn ich mich gerade so alleine fühle!?! Ich fühle mich irgendwie überhaupt nicht bereit dazu. Und wenn ich schon solches Gefühlschaos im "Normalzustand" habe, wie soll es dann erst "unter Hormonen" werden, denn da brauche ich ja immer besonders viel Nähe und Liebe und das Gefühl, umtüddelt zu werden! Das kann ich mir gerade irgendwie überhaupt nicht vorstellen. Die Untersuchungen, Behandlungen, Stimmungsschwankungen, Schmerzen, .... und dass alles dann alleine durchstehen? Never! Das packe ich nicht und irgendwie will ich das auch gar nicht packen, schließlich geht es um unsere Zukunft und nicht nur um meine!

So sehr hatte ich mich darauf gefreut, wenn es los geht und nun könnte es losgehen, aber ich fühle mich nicht so! Das zieht mich gerade irgendwie ziemlich runter und macht das ganze Glück über die 5 ICSI - Versuche kaputt! Schade drum! Ich wäre gerne gerade einfach nur super glücklich über unseren Erfolg!

Mittwoch, 3. Juli 2013

Für mich beginnt die Woche dann mal jetzt erst

Seit Montag war ich gezwungenermaßen out of order. Und wer war Schuld? Natürlich die Mens! Dieses Mal hat sie es echt wieder geschafft, mich komplett umzuhauen. Hämmernde Kopfschmerzen, Unterleibsschmerzen vom Feinsten und Übelkeit - außer im Bett liegen ging gar nichts mehr. Zum Glück ist alles seit heute Vormittag fast vorbei und jetzt gehts mir eigentlich wieder ganz gut. So schlimm war es wirklich schon lange nicht mehr!
Eigentlich dachte ich mittlerweile ja sogar schon, dass das Ganze irgendwie auch psychisch ist ... also immer wenn mich die Sache mit dem Kinderwunsch gerade stark mitnimmt, sind die Beschwerden besonders schlimm. Aber anscheinend hat das doch nicht soviel miteinander zu tun. Im Moment hatte ich schließlich keinerlei Hoffnung, schwanger zu sein und nach unserem kleinen Kiwu-Auszeit-Kurzurlaub und der Wartezeit wegen Anwalt / Krankenkasse war das Thema gerade nicht so belastend und stark präsent wie schon zu anderen Zeiten zuvor. Und dann kommt die Mens und haut mich so um! Dieses kleine hinterhältige Miststück!
Na gut, jetzt ist es erst mal wieder überstanden. Und ich habe die Erkenntnis, dass ich meine Psyche manchmal vielleicht doch einfach überschätze!