Donnerstag, 19. September 2013

Bitte trinken Sie ab jetzt 3x täglich 1-2 Gläser Sekt auf nüchternen Magen!

25. ZT
Transfer +3
tägliche Medikation: 
3x 2 Kapseln Utrogestan; 1x Clivarin-Spritze;1x L-Thyroxin, Estradot



Eher unpassend und ungewöhnlich, dass man sowas von seinem Kinderwunschdoktor während einer ICSI verordnet bekommt. Und bevor sich nun jemand darüber aufregt: Natürlich hat er das auch nicht wirklich verordnet! Aber wie ich bereits am Montag berichtet habe, soll ich nun die Utrogestan - Kapseln nicht mehr vaginal sondern oral einnehmen. Er hat mich gleich vorgewarnt, denn meistens sind sie oral nicht so gut verträglich und ich soll es einfach ausprobieren und wenn es gar nicht geht, wieder umsteigen. Das Positive vorweg: Kein Geschmiere im Schlüppi mehr! Das ist natürlich sehr angenehm. Der Nachteil: Etwa 45 Minuten bis eine Stunde nach dem Schlucken ist alles ok ... und dann geht es los. Ich fühle mich so doll beschwipst, als hätte ich 1-2 Gläser Sekt auf nüchteren Magen in mich hinein gekippt. Beschwipst ist eigentlich noch untertrieben, betrunken trifft es eher. Beim Treppensteigen muss ich mich am Geländer festkrallen und wenn ich mir ein Glas Wasser einschenke, muss ich mich extrem konzentrieren, damit ich nicht die Hälfte daneben schütte. Ich habe es zwar noch nicht ausprobiert, aber ich bin sicher, dass ich nicht mal gerade auf einer Linie balancieren könnte.
Auch die Konzentration ist total im Eimer. Selbst meine Zunge fühlt sich beim Sprechen lahm an.
Außerdem bin ich dann so müde, dass ich mich selbst kaum wach halten kann. Wenn ich mich dann aufs Sofa lege, schlafe ich ganz schnell ein, auch wenn ich sehr bemüht bin, die Augen offen zu halten. Keine Chance, die Müdigkeit legt sich so schwer über mich, dass ich mich regelrecht machtlos fühle.
An Autofahren ist gar nicht zu denken, das wäre schlichtweg lebensmüde. Auch den Hundespaziergang muss ich so planen, dass ich ihn vor die Tabletteneinnahme oder halt viel später danach lege. Sonst könnte ich nicht garantieren, nicht irgendwo im Graben zu landen!

Und irgendwann ist dann alles wieder normal, als wäre nichts gewesen.

Diese Woche ist das alles kein Problem, weil ich eh noch zuhause bin. Ich werde das weiter beobachten, vielleicht gewöhnt sich mein Körper an die Einnahme und es wird besser. Wenn nicht, muss ich drüber nachdenken, die Kapseln doch wieder vaginal einzunehmen, zumindest vielleicht nur morgens und nachmittags. Abends sind die Nebenwirkungen ja nicht schlimm, da ich sie eh kurz vorm Schlafengehen einnehme.



P.s: Übrigens hat das Schreiben dieses Post überdurchschnittlich lange gedauert, da meine Hand durch den Utro-Schwipps nicht so recht will und ich mich bei ungefähr jedem 4. Wort vertippt habe!


2 Kommentare:

  1. Liebe Lene, du machst Sachen, das hört sich ja wirklich verrückt an!!
    Bin gespannt, ob sich das noch bessert oder ob du wieder auf Geschmiere umsteigen musst ;-)

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  2. Wow - ich hätte nicht gedacht, dass die so eine Wirkung haben. Im normalen Alltag geht das ja dann gar nicht. Ich hoffe, die Nebenwirkungen lassen nach und dein Körper gewöhnt sich dran!

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