Freitag, 22. Februar 2013

Und ab in den Bauchspeck...

Heute Morgen war es dann soweit: neue Patrone (enthält die Injektionslösung) in meinen Puregon-Pen einlegen, frische Nadel aufsetzen, Bauch desinfizieren, Dosierung einstellen, Bauchfalte zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen, ansetzen uuuuund ab in den Speck ... Dosierrädchen am Penende ganz runter drücken (sobald die Nadel ganz im Bauch steckt), 5 Sekunden warten, Nadel wieder rausziehen und vom Ehemann bewundernd auf die Schulter klopfen lassen!
Die ersten Tage spritze ich mir nun erst einmal 25 Einheiten, nach ein paar Tagen wird die Dosis dann auf 50 erhöht. Habe mich wieder für das tägliche Spritzen morgens entschieden, denn morgens bin ich ja eh zu Hause und dann muss ich abends nicht darauf achten, rechtzeitig zu Hause zu sein bzw. mein "Spritzerbesteck" mit zu schleppen.
Obwohl es heute nach einem halben Jahr wieder die erste Spritze war, hat es mich seltsamerweise gar keine große Überwindung gekostet, die Nadel in den Bauch zu stecken. Gestern Abend habe ich noch gedacht, dass es mir schwerer fallen wird. Zum Glück hat es auch nicht weh getan, hatte eine gute Stelle erwischt :-) Aus den ersten beiden Inseminationen weiß ich, dass es meistens kein großes Ding ist, aber wenn man mal nicht so eine optimale Stelle erwischt, kann es halt doch weh tun und etwas nachbluten. Und jedes Mal, wenn es dann weh tat, hat es beim nächsten Spritzen gleich mehr Überwindung gekostet. Aber wie gesagt, meistens erwische ich zum Glück eine gute Stelle - heute bin ich nicht mal mit einem kleinen blauen Fleck davon gekommen, was für ein Start ;-) Etwas unangenehm war es nur, als die Injektionslösung in meinen Bauch gespritzt wurde, da ich gestern Abend vergessen habe, sie aus dem Kühlschrank zu nehmen und sie eigentlich Zimmertemperatur haben soll. Aber auch das war gut auszuhalten. Am schlimmsten fand ich eigentlich wieder das Einlegen der Patrone in den Pen. Das ist zwar super einfach, aber trotzdem habe ich jedes Mal große Sorge, dabei etwas falsch zu machen. Nachher wird die Patrone nicht richtig aktiviert und ich denke nur, ich spritze mir die Lösung und dabei kommt gar nichts im Bauch an oder viel zu wenig oder sie wird beschädigt oder .... totaler Quatsch, aber ja, zu solchen Wahnvorstellungen ist mein Kopf fähig!!!

Ach und dann saß ich gestern im Wartezimmer meiner Ärztin und las in einer Zeitschrift einen Artikel über unerfüllten KInderwunsch und Leihmutterschaft. Eigentlich war der Artikel auch ganz gut geschrieben, aber ein Absatz hat mich doch gewaltig geärgert. Es ging um die Spritzen in der Kinderwunschbehandlung und da wurde das Gespritze der Kinderwunschdamen doch tatsächlich mit dem Gespritze von Heroinabhängigen verglichen! Wie man dann angeblich aufgekratzt irgendwo eingeschlossen auf dem Klo sitzt und nach Hautstellen sucht, die noch nicht von den Nadeln durchlöchert sind! So stand das da (ich kann es jetzt natürlich nicht als Zitat wiedergeben, dann hätte ich es abschreiben müssen) - unglaublich, was man sich alles nachsagen lassen muss! Also, an dieser Stelle möchte ich nun einmal klarstellen: Ich fühle mich weder wie eine Heroinsüchtige noch habe ich Probleme, eine Stelle am Bauch zu finden, die noch nicht durchlöchert ist! Danke, ich komme klar!

Ansonsten ist zu berichten, dass es, nachdem es erst von der Decke tropfte, nun aus der Nase von Johannes tropft! Er hat sich eine dicke Erkältung eingefangen und liegt jetzt seit gestern flach! Aber wir haben uns ja entschieden, diesen Versuch durch zu ziehen und dabei bleibt es jetzt! Hoffen wir mal, dass seine Schwimmerchen nicht zu stark leiden!

Immerhin läuft seit heute die Heizung wieder richtig und wir sind auch wieder stolze "Warmwasserbesitzer"! Das haben die Handwerker ganz toll gemacht, genauso toll haben sie aber leider auch Dreck hinterlassen! Aber gut, die Freude über Wärme überwiegt dann doch!

die "seit - heute - wieder - gespritze" Lene "die - sich - trotzdem - nicht - wie - eine - Heroinsüchtige - fühlt"

2 Kommentare:

  1. Liebe Lene,

    ich ziehe meinen imaginären Hut vor dir - ganz ehrlich. Vor diesem "selber-die-spritze-in-den-bauch-jagen" habe ich einen Heidenrespekt. Meine Mama hatte so eine Spritze mal für bzw. gegen ihre Migräne. Wenn sie die nehmen musste, weil nichts anderes mehr ging, war das ein Riesentheater, mit Tränen und Geheule und Gezitter und allem. Vielleicht weil sich dieses Bild so eingeprägt hat, bewundere ich alle Abkürzungsdamen, die das dauernd machen müssen um so mehr.
    LG
    ZweiLinien

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  2. Ach ZweiLinien, das ist aber lieb von Dir! Morgen früh beim Spritzen werde ich bestimmt an Dich und Deine Worte denken ;-)
    Aber komischerweise ist es echt gar nicht so furchtbar. Als wir vor einem Jahr in der Kiwu saßen und unsere Ärztin den Ablauf erklärte, dachte ich nur: Oh mein Gott, selbst spritzen, wie soll ich das denn hinkriegen??? Ich dachte ehrlich, dass ich das nicht schaffe und vor dem ersten Mal war ich dann schrecklich nervös. Als ich den Pen in der Hand hielt und nur noch in den Bauch stechen musste, hab ich gezittert und bestimmt 20 Anläufe gebraucht - die Überwindung war echt krass! Zum Glück saß mein Mann daneben und hat mir Mut gemacht. Aber mit dem Pen geht das echt ganz gut und die Nadel ist auch sehr dünn, so das man es kaum spürt, außer man trifft halt eine unangenehme Stelle. Da finde ich die Spritze, die den Eisprung auslösen soll, schlimmer, da die Nadel länger ist und somit schon viel furchteinflößender aussieht - zum Glück muss man sich die aber ja nur einmal setzen!
    Also, allen Damen, denen das Gespritze noch bevor steht, kann ich Mut machen. Schön ist was anderes, aber: Das ist echt längst nicht so schlimm, wie man sich das vorher vorstellt!!! Ehrlich! Und schließlich hat man ja sein Ziel vor Augen :-)
    LG

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