Anstrengend, traurig und schön!

So lässt sich unser Osterwochenende eigentlich zusammenfassen. Nur 3x (gefühlte 100x) musste ich mir den Satz "Wer Ostern mit den Eiern spielt, hat Weihnachten die Bescherung!" anhören. Hach, was haben wir gelacht - was für wahnsinnig lustige Sprüche so einige doch immer drauf haben! *kotz*

Karfreitag haben wir einen schönen Strandspaziergang mit dem Hund gemacht. Der Wind war noch eisig, aber die Luft herrlich. Johannes hat mich noch mit neuen Thermobechern und Mini-Schokoküssen überrascht, das hatte er zuhause heimlich vorbereitet. So konnten wir trotz Winterwetter ein kleines Picnic machen, zwar im Stehen, aber egal. Ich habe mich sehr drüber gefreut, die Überraschung ist ihm gelungen.

Am restlichen Freitag und am Samstag waren wir damit beschäftigt, unsere Küche wieder her zu richten. Die Renovierungsarbeiten nach dem Wasserschaden sind ja nun abgeschlossen und somit konnten neue und alte Küchenschränke (wieder) aufgebaut werden. Wie es nun mal ist, so dauert alles länger als geplant. Samstagmorgen mussten wir auch noch einmal zum Baumarkt, weil dann doch die eine und andere Schraube fehlte. Dort war ja die Hölle los, genau wie auf dem Parkplatz und den angrenzenden Geschäften. Ich glaube, so Feiertage bekommen einigen Menschen einfach nicht. Auf jeden Fall habe ich keine andere Erklärung dafür, warum erwachsene Leute sich anhupen, anschreien und wild beschimpfen. Samstagabend waren wir einfach nur erschöpft und froh, dass endlich alles steht und unser Haushalt nach dem ganzen Chaos der letzten 1,5 Monate langsam wieder einen normalen Zustand annimmt.

Sonntagmorgen sind wir früh zur Familie aufgebrochen. Da war dann ja auch noch die Zeitumstellung, diese doofe Kuh! Uns einfach eine Stunde zu klauen - tz,tz,tz!

Die große Familienfeier bei meinen Schwiegereltern habe ich geschwänzt und hab den Tag lieber bei meinen Eltern verbracht. Ein Grund war, dass wir den Großteil gar nicht richtig kennen und ich nicht wüsste, was ich mir mit denen den ganzen Tag unterhalten soll (sorry, aber mir ist gerade überhaupt nicht nach Smalltalk). Aber der Hauptgrund war: Ich habe es einfach nicht fertig gebracht, dorthin zu gehen und meinen Tag mit einer ganzen Horde Kleinkinder und einer Schwangeren zu verbringen. Nicht im Moment. Die Cousins und Cousinen von Johannes waren nämlich in den letzten Jahren alle sehr fleissig, was den Nachwuchs angeht, und somit wäre es in etwa so gewesen, als würde ich in mitten eines Krabbelgruppenausflugs landen. Ich weiß auch, dass die nichts dafür können, dass das Kinderkriegen bei uns nun mal kein leichter Spaziergang ist .... aber trotzdem konnte und wollte ich meinen Ostertag nicht mittendrin verbringen. Und dann ist es doch eh nur eine Frage der Zeit, wann das Gefrage losgeht. Man selbst hat ja eigentlich auch nur 2 Möglichkeiten, wie man sich mitten in einer solchen Kinderschar verhalten kann (zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht):

1. Möglichkeit: Man beachtet die Kinder kaum und tut so, als interessiert man sich nicht die Bohne für den Kindertrubel, der um einen herum herrscht. Das hat dann meist zur Folge, dass man mitleidige Blicke auf sich zieht und irgendwann völlig ungläubig und schon fast peinlich berührt gefragt wird: "Und Ihr wollt gar keine Kinder???"

2. Möglichkeit: Man kümmert sich rührend und liebevoll um die Kinder, redet und spielt mit Ihnen und nimmt sie auf den Arm oder Schoß. Das wiederum hat zur Folge, dass man Sprüche wie "Ach, steht Dir / Euch aber gut, so ein Kind!" Haha, zwinker, zwinker! Wie lustig!

Meine Schwiegermutter hat auch noch zweimal erzählt, dass Johannes Cousine M. mehrmals erwähnt hat, wie toll das Familientreffen war - ja, die hat ja auch gut reden, mit 2 kleinen entzückenden Kindern an ihrer Hand! Da nimmt man an so einer Familienfeier wohl ganz anders teil!

Mir selbst macht das auch alles ein wenig Sorgen, ich frage mich schon, wie lange ich jetzt vor solchen Situationen weglaufen will. Ich hoffe, es wird bald wieder besser.

Am Ostermontag musste Johannes arbeiten, ich war mit und so waren wir den ganzen Tag unterwegs. 

Jetzt muss ich morgen erst einmal in die Klinik zum Blutabnehmen und ich hoffe, ich kann danach endgültig mit der 3. Insemination abschließen. Denn im Moment habe ich immer wieder noch ziemliche Durchhänger! Meine Blutung ist übrigens nur 2 Tage nach dem Absetzen von Utrogestan gekommen. Bis auf ein bißchen Schmiere ist sie jetzt wieder vorbei. Ich war so verrückt und habe vor ein paar Tagen im Internet Ovulationstests bestellt. Zum ersten Mal in meinem Leben. Da unsere Chancen, auf natürlichem Wege ohne Hilfe schwanger zu werden, nur seeehhhhr gering sind, ist es wohl eher bescheuert, dafür Geld auszugeben. Aber auch wenn die Chancen so klein sind, ist es theoretisch nicht unmöglich, dass es doch klappt, das sagte die Ärztin auch. Einen Glückstreffer kann es schließlich immer geben, sonst würde ja auch niemand Lotto spielen! Bisher war es immer so, dass ich beim Sex immer wieder daran denken musste, ob es wohl gerade ein "guter" Zeitpunkt sein könnte und ob es gerade nur um den Spaß an sich geht. Dieses Gedankenkarussell nervt und damit soll nun Schluß sein!  Ich möchte austesten, wie es ist mit diesen Teststreifen und ich erhoffe mir davon, den Kopf frei zu bekommen, da ich dann schon von vornherein weiß, ob das Herzeln einen "Zweck" hat oder nur dem Spaß dient! Dann habe ich "Fakten" und muss mir nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen! Mal sehen, ob mein Plan aufgeht!


die "wegen - dem - Blutabnehmen - morgen - schon - etwas - nervöse" Lene